ZAKYNTHOS - KORFUS "KLEINE SCHWESTER"

Hallo ihr Lieben,

wie versprochen schiebe ich nun meinem Hotel-Bericht von unserem letzten Urlaub im Juni den Bericht über unser Reiseziel nach.
Seit nunmehr 6 Jahren sind wir große Fans der griechischen Inseln und haben in den letzten Jahren Rhodos, Kreta, Kos, die Chalkidiki und Korfu "abgeklappert". Damit waren wir mit den großen bekannten Inseln durch. Weiter sollte es nun mit den kleineren gehen, doch da gibt es leider Einschränkungen durch unsere Wünsche: All inclusive soll sowohl unsere Bequemlichkeit, als auch unseren Geldbeutel unterstützen, diese Verpflegungsart ist aber leider auf den kleineren Inseln kaum zu finden. Santorin oder Mykonos wären sicher auch ohne AI reizvoll, sind aber sehr teuer. So hatte ich bei meiner Suche kaum Hoffnungen und war schon bereit, erneut Korfu zu besuchen (was sowieso irgendwann geschehen wird), da stieß ich auf die kleine Schwester der bekannten ionischen Insel:

ZAKYNTHOS

Zakynthos ist ca. 40km lang und 20km breit und damit nach Korfu und Kefalonia die drittgrößte ionische und zehntgrößte griechische Insel insgesamt. Die kürzere Bezeichnung "Zante" stammt von den Venezianern, die diese Insel vier Jahrhunderte lang beherrschte.

Der Strand von Tsilivi


Im Winter fällt auf Zakynthos vergleichsweise viel Regen, der vom Boden aufgesaugt und gespeichert wird. Dadurch ist die Insel wie auch Korfu sehr grün und verfügt über eine vielfältige Flora, Oliven- und Orangenhaine und Weinberge. In Privatgärten sieht man oftmals Zitronenbäume, die Früchte fallen einfach zu Boden und werden liegen gelassen, was mich sehr erstaunt hat und mir unverständlich ist.

Zitronen... bleiben einfach liegen 


Eine Sensation auf Zakynthos und auch eine Art Wahrzeichen ist die Caretta Caretta, die vom Aussterben bedrohte unechte Karettschildkröte. Diese Meereschildkröte nutzt die Strände bei Laganas als Nistgebiet, die Tiere kommen in der Brutzeit an den Strand und vergraben ihre Eier dort im Sand. 1999 wurde die Bucht von Laganas daher als Schutzgebiet ausgewiesen, in der Brutzeit werden Strandabschnitte abends gesperrt, gefundene Nester mit Schutzgittern abgegrenzt und auch motorisierte Boote dürfen in dieser Zeit sich der Bucht nicht nähern. 

Zakynthos verfügt über zahlreiche Sandstrände und eignet sich daher bestens für Badeurlaube. Das Meer ist dort, wie bisher auf allen griechischen Inseln, die wir besucht haben, absolut sauber und glasklar.

Unser Hotel lag, wie bereits in meinem Hotelbericht erwähnt (HIER!) in

TSILIVI

Der kleine Ort liegt an der Nordostküste der Insel, ca. 9km vom Flughafen und 5km von der Hauptstadt Zakynthos entfernt. Mit der Hauptstadt ist Tsilivi durch einen gut ausgebauten Busverkehr verbunden.

Nachtleben


Viel zu Sehen gibt es in Tsilivi außer Tavernen, Supermärkten und Souvenirshops nicht. Trotzdem macht es Spaß, zumindest einmal durch den Ort zu bummeln. In den Shops gibt es natürlich den üblichen Touristenschrott zu kaufen, macht man sich aber die Mühe, durch die kleineren der Souvenirläden zu stöbern, findet man auch das eine oder andere handgearbeitete und damit besondere Mitbringsel. So entdeckte ich in einem Laden wunderschöne Produkte aus Olivenholz zu Spottpreisen.

Ein Maritim-Museum ist zwar als Sehenswürdigkeit im Internet aufgeführt, scheint aber den Namen nicht verdient zu haben und war auch schon seit längerem geschlossen, als wir es suchten und fanden. Abseits der Hauptstraße konnten wir aber dennoch auf dieser Suche einen schönen Spaziergang entlang von Olivenhainen und Bougainvilleen  machen.




Die einzige tatsächliche Sehenswürdigkeit stellt die kleine Kirche mitten im Ort dar - bei uns würde man es wohl eher eine Kapelle nennen, ab Sonntagen gibt es sicher kein Problem, diese voll zu bekommen. 

Die kleine Kirche von Tsilivi


In den meisten Tavernen gibt es abends Live-Musik. Wer im Urlaub Nachtleben sucht, ist in Tsilivi genauso wenig verkehrt wie wir, die es Abends doch etwas ruhiger mögen und auf der Hotelterrasse blieben.

Auffallend sind die zahlreichen Pferdekutschen am Straßenrand, mit denen Touristen sich durch die Gegend kutschieren lassen können. Für uns war das nichts, mir taten eher die Pferde leid, die mit Scheuklappen den Verkehr an der Hauptstraße ertragen müssen. 




Hübsch anzusehen sind dagegen wiederum die beiden kleinen Fischerhäfen, von denen man einen auch über das Dorf erreicht und die links und rechts den langen Sandstrand unterhalb der Hotels begrenzen. 



Keine Frage, dass wir mehr als nur unseren direkten Urlaubsort sehen wollten und so nahmen mir an einer TUI-Inselrundfahrt teil, die uns viele Eindrücke bescherte:

GRÜNE BERGE, BLAUE GROTTEN

nannte sich der Bus-Ausflug, der uns reizte und uns einmal rund um die Insel führte. Begleitet wurde er von der Österreicherin Edith, die seit 25 Jahren im Sommer auf Zakynthos lebt, als Reiseführerin arbeitet und natürlich eine ganze Menge über Land und Leute zu erzählen wusste.

Unser Trip begann auf einem kleinen Platz mit Kirche oberhalb der Hauptstadt. Etwas verwundert war ich, dass wir nicht in Zakynthos-Stadt direkt starteten, die Erklärung von Edith kam allerdings prompt: die Stadt wurde 1953 durch ein Erdbeben fast vollständig zerstört, nur vier Gebäude blieben stehen. So hat Zakynthos-Stadt leider viel von seinem ursprünglichen und antikem Flair verloren. Auch wenn es sicher durchaus trotzdem noch einen Besuch wert ist, liegt der Augenmerk zumindest bei dieser Tour auf Anderem.

Zakynthos-Stadt


Zuerst ging es daher nach Lithakia zu der familiengeführten Ölmühle "Aristaios". Der Chef (aufgewachsen in Leonberg bei Stuttgart - ich musste einfach fragen, woher dieser schwäbische Akzent kommt 😏) führte uns durch die Produktionsstätte und erklärte, wie das Olivenöl gewonnen wird - das war zumindest für uns ausgesprochen spannend. Natürlich kann man anschließend dort auch Brot mit Ölen verkosten und dann einkaufen, das hochwertige Olivenöl ist dort extrem günstig, so dass ich mir etwas mitnehmen musste. Wobei ich mich leider auch einschränken musste, bei einem Flugurlaub ist der Koffer ja nicht von unbegrenztem Fassungsvermögen. 
Noch ein kleiner Blick auf die alten Geräte und Pressen außerhalb der Halle und weiter ging es.

Alte Ölpressen vor der Ölmühle Aristaios


Den nächsten Halt gab es in dem kleinen Dorf Exo Hora, wo der älteste Olivenbaum der Insel steht. Der Baum soll 2000 Jahre auf dem Buckel haben und wenn man sich den dreigeteilten, verschlungenen Stamm anschaut, dann ist das auch durchaus zu glauben. 


Im Stamm sind verschiedene Tier zu entdecken... nun ja, von alleine hätte ich vielleicht nichts gefunden, aber sobald Edith auf eine Stelle zeigte und das Tier nannte, konnte es jeder problemlos entdecken, ohne die Fantasie über Gebühr anzustrengen.

Der "Bär" - seht ihr ihn? 


In Anafronitria schauten wir uns zuerst das dortige Kloster aus dem 15 Jahrhundert an, das der Gottesmutter geweiht ist. Der Schutzheilige der Insel Dionysios lebte lange Zeit in diesem Kloster, heute gibt es dort keine Mönche mehr. Allein die Kirche mit einer heiligen und angeblich wundertätigen Ikone wird noch genutzt. 




Anschließend ging es im selben Ort zum Essen, in die Taverna Galaxy. Sehr lecker war mein Kleftiko (Lammeintopf), die Kellnerin Dina ist ein absolutes Original, das beste Stimmung und gute Laune verbreitet. Da gab es nichts zu meckern, auch wenn Edith uns alle aufforderte, Beschwerden loszuwerden, so es welche gäbe - bei Beschwerden auf drei Touren muss die Taverne gewechselt werden, so streng ist die TUI da nämlich. 



Vor dem großen und abschließenden Highlight hielten wir nur noch einmal in einem weiteren kleinen Bergdorf, in dem man Souvenirs shoppen konnte - ein bisschen ist so ein Ausflug ja auch immer wie eine Kaffeefahrt, aber wenn ich tolle Dinge sehe und mit dem Kauf Familien aus Bergdörfern unterstützen kann, dann gerne. Hier kam ich nicht an den karamellisierten Mandeln mit Sesam vorbei, die ich schon von Korfu her kenne und liebe. Außerdem durften wir Ouzo, Rot- und Weißwein und Rosenlikör probieren - lecker 😋



Zum Abschluss galt es dann, sich mit viel Spaß ein beeindruckendes Stück Natur anzusehen:
rauf auf´s Boot und raus zu den blauen Grotten zwischen Agios Nikolaos und dem Skinari Kap. Hier lasse ich einfach mal Bilder sprechen...







FAZIT

Zakynthos hat wie schon die von uns besuchten Inseln zuvor viel zu bieten - alles konnten wir in diesem Urlaub leider nicht sehen (dafür sind wir zu faul 😉), so gibt es noch die bereits genannten Buchten bei Laganas, Delphintouren oder die Schmugglerbucht mit Schiffswrack.
Ein Wiederkommen ist für uns daher nicht ausgeschlossen!

Liebe Grüße
Eure Kerstin

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