CHALKIDIKI - DREI FINGER UND DAS MEER
Hallo ihr Lieben
In den letzten zwei Blogartikel berichtete ich euch über das Ikos Olivia, unserem Urlaubshotel auf Chalkidiki im Juni 2016. Heute soll es um die Halbinsel(n) selber gehen.
Einer der Gründe,
diesmal keine der weiteren Inseln zu wählen, war die Tatsache, dass Chalkidiki
sehr viel preiswerter ist. Auch wenn das nicht unbedingt das erste Kriterium
bei der Wahl unseres Urlaubsorts ist: warum nicht mit dem Günstigeren anfangen,
wenn man sowieso nach und nach möglichst alles sehen möchte? Ob die
Preis-Leistung auch stimmt, beleuchte ich im Laufe dieses Artikels.
FAKTEN
Die Chalkidiki ragt mit drei fingerartigen Landzungen in das
Ägäische Meer: Kassandra, Sithonia und Athos. Das Hotel, das wir aussuchten, liegt
in Gerakini (sprich: Jerakini), am Scheitelpunkt zwischen Kassandra und
Sithonia. Gerakini ist keine eigene Stadt oder ein Dorf, sondern ein Ortsteil
von Polygyros, einer Kleinstadt mit ca. 6100 Einwohnern, dort ist
sprichwörtlich der Hund begraben - doch dazu später mehr.
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Flughafen Thessaloniki |
Besucht man Chalkidiki, landet man am Flughafen Thessaloniki, der nach Athen zweitgrößten Stadt Griechenlands und Hauptstadt der Verwaltungsregion Zentralmakedonien. Von dort sind es ca. 67km bis Gerakini, der Transfer dauert zwischen einer und eineinhalb Stunden mit dem Bus.
Faszinierend auf dieser Strecke sind die riesigen, oft bis zum Horizont reichenden Olivenbaumfelder (leider habe ich davon keine Fotos gemacht). Das daraus gewonnene Olivenöl ist neben Bodenschätzen und dem Tourismus ein wichtiger Faktor der chalkidikischen Wirtschaft.
GERAKINI
Das Schönste an Gerakini ist der traumhafte Strand, zudem
ist die Lage ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge. Der Rest ist Schweigen...
Nun gut, ich schweige nicht. Gerakini hat ca. 500 Einwohner
und besteht im nördlichen Ortsteil aus einer alten Bergarbeitersiedlung
(Magnesitabbau) und im südlichen aus einer relativ neuen Siedlung mit Hotels,
Geschäften und Tavernen.
Letzteres hört sich nun ja nicht uninteressant an, direkt gegenüber von unserem Hotel fanden wir allerdings nur zwei oder drei winzige, wenig einladende Tavernen (ihnen denen man nie einen Gast sah), einen kleinen Supermarkt und einen Ramschladen, der auch nicht mehr und sogar weitaus minderwertigere Waren bot als der Minimarkt der Hotelanlage. Die Straße weiter hinauf oder hinunter waren lediglich ein paar Wohnhäuser oder das große Nichts zu sehen. Sehenswürdigkeiten, nicht mal so kleine wie ein Kirchlein, entdeckten wir nicht und gaben es dann auch schnell auf, im Ort spazieren zu gehen.
Anders sieht es vielleicht in Polygyros aus, zu dem Gerakini ja gehört. Da wir aber keine Lust hatten, dorthin zu fahren, kann ich es nur vermuten. Wir nutzten lieber eine weitere Möglichkeit und machten
Letzteres hört sich nun ja nicht uninteressant an, direkt gegenüber von unserem Hotel fanden wir allerdings nur zwei oder drei winzige, wenig einladende Tavernen (ihnen denen man nie einen Gast sah), einen kleinen Supermarkt und einen Ramschladen, der auch nicht mehr und sogar weitaus minderwertigere Waren bot als der Minimarkt der Hotelanlage. Die Straße weiter hinauf oder hinunter waren lediglich ein paar Wohnhäuser oder das große Nichts zu sehen. Sehenswürdigkeiten, nicht mal so kleine wie ein Kirchlein, entdeckten wir nicht und gaben es dann auch schnell auf, im Ort spazieren zu gehen.
Anders sieht es vielleicht in Polygyros aus, zu dem Gerakini ja gehört. Da wir aber keine Lust hatten, dorthin zu fahren, kann ich es nur vermuten. Wir nutzten lieber eine weitere Möglichkeit und machten
AUSFLÜGE
Vom Reiseveranstalter aus wurden zwei Ausflüge angeboten.
Einen Tag in Thessaloniki zu verbringen, reizte uns überhaupt nicht. Nicht,
dass das uninteressant gewesen wäre, aber ich kann mir Schöneres vorstellen,
als bei 30 Grad in einer Großstadt herumzustiefeln.
Spannender wäre da sicher die Fahrt mit dem Schiff nach Athos, dem dritten "Finger". Diese Halbinsel ist eine autonome Mönchsrepublik mit dem gleichnamigen heiligen Berg und genau da lag für uns das Problem: man darf sie nur mit Visum betreten und das auch nur als Mann - Frauen ist das Betreten auf keinen Fall gestattet. Lediglich von einem Schiff aus auf Athos zu schauen war für uns dann doch nicht das Richtige.
Spannender wäre da sicher die Fahrt mit dem Schiff nach Athos, dem dritten "Finger". Diese Halbinsel ist eine autonome Mönchsrepublik mit dem gleichnamigen heiligen Berg und genau da lag für uns das Problem: man darf sie nur mit Visum betreten und das auch nur als Mann - Frauen ist das Betreten auf keinen Fall gestattet. Lediglich von einem Schiff aus auf Athos zu schauen war für uns dann doch nicht das Richtige.
DER MARKT VON NEA MOUDANIA
Ich liebe Märkte in anderen Ländern und erhoffte mir hier
auch, das eine oder andere Souvenir erstehen zu können, das über den üblichen
Ramsch für Touristen hinausgeht.
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Obst & Gemüse auf dem Markt von Nea Moudania |
Die mit 9300 Einwohnern größte Stadt der Chalkidiki erreicht man mit dem Bus in ca. 20 Minuten.
Nea Moudania war leider ein wenig enttäuschend. Der Markt
ist ein ganz normaler Wochenmarkt für die Einheimischen, zwar ganz interessant,
aber schnell durchlaufen und etwas wirklich Besonderes bietet er nicht. Meine
Souvenir-Hoffnung wurde auch nicht erfüllt, denn neben Lebensmitteln gab es nur
Ramsch wie auf deutschen Krämermärkten, aber keine authentische Keramik zum
Beispiel.
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Griechischer Wein |
Wir
schlenderten noch ein wenig durchs Städtchen, aber entweder ist das Festland
tatsächlich viel stärker vom Geldmangel geplagt wie die Inseln, oder es besteht
kein großes Interesse am Tourismus: alles sah recht heruntergekommen und
ungepflegt aus. Interessante Läden waren nicht zu entdecken.
Am Hafen gab
es zwar diverse Kneipen und Cafés, aber auch diese wirkten nicht wirklich
einladend. Vielleicht ist hier abends und nachts mehr los.
Die einzige Sehenswürdigkeit ist die einer frühchristlichen
Basilika nachempfundene Kirche oben auf dem Berg – wir machten uns zuletzt noch
auf den Weg dorthin, nur um festzustellen, dass man außer einer kleinen Kapelle
an der Seite nichts anschauen kann, die Kirche ist verschlossen.
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Die Ekklesia Panagia Korifini - geschlossen :-( |
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Nur eine kleine Kappelle an der Kirche konnte man betreten |
Im Nachhinein waren wir schlauer und hätten uns doch besser
für den Ausflug nach Athitos, einem kleinen traditionellen und wohl sehr
sehenswerten Dorf entschieden. Doch mit unserer zweiten Tour wurden wir
entschädigt...
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Ein Wunder der Natur |
DIE TROPFSTEINHÖHLE VON PETRALONA
Diese Höhle ist ein wirklich großes und faszinierendes Stück
Natur. Am Fuße des Berges Katsika gelegen, wurde sie 1959 entdeckt. 1960 wurde
der Schädel eines Vertreters der Gattung "Homo" entdeckt, dem
Archanthropos, sowie Fossilien von Knochen wilder Tiere. Diese Funde sind in
einem kleinen Museum neben der Höhle ausgestellt.
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Der Schädel des Archantropos, ein Verwandter des Homo heidelbergensis |
Die Führung, ohne die man die Höhle nicht betreten darf,
leitete uns über befestigte Wege durch ein Reich voller Stalagtiten und
Stalagmiten, durch riesige imposante Hallen. Auch hier geht man aber auf
ausländische Besucher nicht ein, wir bezahlten den Eintritt und warteten auf
eine Führung, die dann auch nach einer viertel Stunde begann: wir durften uns
zwei griechischen Schulklassen anschließen und ziemlich vergebens den griechischen
Ausführungen des Führers lauschen. Egal, toll war es trotzdem.
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Stalagmiten, Stalagtiten und... |
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...riesige Hallen |
Übrigens kam ich hier zu meinen Souvenirs, denn an dem
Parkplatz unterhalb der Höhle befinden sich kleine Kioske, in denen solche
vertrieben werden - neben der üblichen Massenware auch wunderschöner
handgemachter Schmuck und individuelle und traditionelle Keramik.
DIE CHALKIDIKI – EINE REISE WERT?
Im Vergleich zu den Inseln Rhodos, Kreta und Kos, die wir in
den Jahren davor besucht hatten, hat mich die Chalkidiki nicht wirklich vom
Hocker gerissen. Traumhaft ist der Strand, wenn man nicht aus dem Hotel raus
will, ist man hier goldrichtig.
Während die Inseln touristisch besser erschlossen sind und man sehr viel mehr Angebote für interessante Ausflüge bekommt, auf denen man trotz der Touri-Betreuung viel von der ursprünglichen Ladschaft und dem Leben der Einwohner mitbekommt, müsste man sich auf der Chalkidiki vielleicht doch besser einen Mietwagen buchen und die Umgebung auf eigene Faust erkunden.
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Unterhalb der Petralona Cave |
Da wir uns im Urlaub nur ungern selber hinters Steuer klemmen, kann ich für diese Reise nur sagen, dass sie wirklich schön war, aber nichts, das wir wiederholen müssten.
Das ist allerdings natürlich unser ganz persönliches
Empfinden und den einen oder anderen Leser hier könnte durchaus ansprechen, was
ich hier zu berichten hatte.
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Greek cat ;-) |
Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen und Betrachten der Bilder. Wie immer freue ich mich auf eure Kommentare.
Liebe Grüße
Eure Kerstin
Eure Kerstin
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