TEFAL STEAM`UP DAMPFGARER - HOT ODER SCHROTT?

Hallo ihr Lieben,

kürzlich hatte ich schon erwähnt, dass ich den Steam´Up Dampfgarer von Tefal  ausprobiere und euch von meinen Erkenntnissen berichten möchte. Heute ist es nun soweit, wobei ich sagen muss, dass ich immer noch sehr zwiegespalten bin, was mein Fazit betrifft - ihr werdet lesen, warum.





DAS BESONDERE AM STEAM´UP

ist seine Funktionsweise, die mich absolut fasziniert hat. Üblicherweise besteht ein Dampfgarer aus einem geschlossenen System, in das man Wasser füllt, die Lebensmittel eine Etage drüber hinein legt und diese dann von unten her mit heißem Wasserdampf garen lässt.

Der Steam´Up dagegen ist quasi ein "Dampfdeckel", den man auf jede x-beliebige hitzebeständige  Schüssel aus Metall, Steingut, Glas oder Keramik (Durchmesser 16 - 28 cm) mit den zu garenden Lebensmitteln setzt. Das Wasser wird oben in den Steam´Up eingefüllt, der Wasserdampf nach unten abgegeben. So kann man auch bereits gekochte Gerichte mit heißem Dampf in der Schüssel wieder aufwärmen, in der sie gelagert wurden oder direkt in der Schüssel dampfgaren, in der später serviert werden soll. 
Zudem ist das System viel platzsparender zu verstauen als ein großes Dampfgargerät und auch einfacher zu reinigen. Den Silikonring unten am Gerät und ein weiteres Teil oben im Wasserbehälter nimmt man einfach zum Spülen ab, das Wasser leert man aus und wischt das Gerät trocken. 



Der Steam´Up hat 8 verschiedene Programme für diverse Lebensmittel (Gemüse, Reis, Fisch, Fleisch), zum Auftauen, Aufwärmen und Warmhalten. Zudem kann man ihn natürlich auch manuell einstellen. Möchte man empfindliche Lebensmittel nicht am Ende im Wasser liegen haben, nutzt man den beigelegten Dampfgarkorb aus Metall, der sich nach Gebrauch wieder klein zusammenklappen lässt. 

Das hört sich dich richtig gut und spannend an, oder? Jedenfalls machte mich das alles neugierig und obwohl Dampfgaren nicht zu meinen üblichen und beliebtesten Kochmethoden gehört, wollte ich es testen. Zuerst mit

REIS

Normalerweise koche ich Reis in der Mikrowelle: 1 große Tasse Reis in die Mikrowellenschüssel, etwas Curry oder Kurkuma für eine schöne Farbe, etwas Salz und 2 Tassen Wasser dazu, Deckel drauf, 12 Minuten garen, ein paar Minuten ziehen lassen - fertig. Einfacher geht es nicht, aber die Idee war, dass ich beim Steam´Up gegen Ende der Garzeit gleich Gemüse und Gewürze unterrühren könnte und so ein komplett fertiges Reisgericht hätte. 
Das habe ich letztendlich aber gar nicht mehr ausprobiert, denn schon das Dampfgaren von purem Reis konnte mich nicht überzeugen. Obwohl ich eine große Schüssel verwendete, in der sich die Menge Reis gut verteilte und mehrfach umrührte, wurden die Körner ungleichmäßig gar. Zudem waren sie selbst nach 40 Minuten noch ziemlich knackig, das geht sogar ganz traditionell im Topf auf dem Herd schneller. Reis bleibt in der Mikrowelle.



HÄHNCHENBRUST

Gedämpftes Fleisch ist nicht so unseres, aber ausprobieren wollte ich es trotzdem und wählte dafür Hähnchenbrustfilet, das ich ein wenig marinierte und dann mit dem entsprechendem Programm zubereitete. Der Geschmack war tatsächlich toll, extrem aromatisch, allerdings brauchte man seine Zähne nicht aus dem Glas holen, so weich war das Fleisch, als es gar war. Diese Konsistenz spricht uns leider gar nicht an. Fleisch bleibt in der Pfanne, der Cook4Me oder auf dem Grill.



GEMÜSE

Zuerst probierte ich hier, mit dem Auftauprogramm TK-Chantenay-Karotten aufzutauen, die ich dann mit dem Gemüseprogramm fertig garen wollte. Das Auftauen dauerte ewig, das Garen ging schneller, aber gleichmäßig weich und warm waren die Karotten irgendwie nicht.

Dann kombinierte ich Ratatouille-Gemüse mit Fisch, das klappte besser. Bei der Garzeit hielt ich mich an die Tabelle in der Bedienungsanleitung, das frisch geschnippelte, gewürzte Gemüse war am Ende perfekt gegart genau wie der Fisch, der auf der Zunge zerging und ein traumhaftes Aroma hatte. Hier hätte ich lediglich vielleicht den Garkorb einsetzen sollen, denn es schwamm eine ordentliche Menge Wasser in der Schüssel - vielleicht ein Nachteil dieses Systems, dass der Dampf nicht abziehen bzw. wieder zurück in den Wasserbehälter fallen kann.  



AUFWÄRMEN

Ein eingemachtes Glas mit Bohnen in Tomatensauce wählte ich als Testobjekt für das Aufwärmprogramm und war sehr angetan. Die Zeit musste ich zwar etwas verlängern, bis tatsächlich alles gleichmäßig warm war, aber der Ergebnis war perfekt.

Weniger perfekt war es dann leider beim Aufwärmen von Gulasch. Die Sauce der Bohnen war recht dick gewesen, so dass das Verdünnen durch das eintropfende Wasser eher von Vorteil war. Das Gulasch dagegen wurde beim Aufwärmen äußerst dünn und das, wo wir doch dicke Saucen lieben. Außerdem hatte ich zwar zweimal während des Vorgangs umgerührt, aber das Gericht war trotzdem teilweise heiß, teilweise kalt. 



FAZIT

Das ungleichmäßige Garen, das ich immer wieder bemerken musste, liegt vielleicht auch an den größeren Mengen, die ich für meine Meute brauche - mit kleineren Portionen würde es vermutlich besser gehen. 
Zum Meze-Essen (ich berichtete HIER) habe ich nochmal die dicken Bohnen aufgewärmt und Fisch (ohne Gemüse) gedämpft, was beides einfach super klappt und megalecker wird. 



Es stellt sich halt nur die Frage, ob es sich tatsächlich lohnt, ein Küchengerät für 150 Euro anzuschaffen, das man dann zwei- oder dreimal im Jahr nutzt - ich denke nicht. Für Leute, die öfter Fleisch oder Fisch dampfgaren oder auch Gemüse in nicht zu großen Portionen, ist der Tefal Steam´Up zweifellos ein tolles und nützliches Gerät, das in der Handhabung und Reinigung wirklich einfach ist. Für meinen Haushalt leider nicht. Über meinen Tellerrand hinaus gesehen kann ich den Dampfgarer also empfehlen, ihr versteht jetzt aber sicher, warum ich zwiegespalten bin. 

Wie sieht es bei euch aus, könntet ihr den Steam´Up sinnvoll nutzen und was haltet ihr von diesem neuartigen System? 

Liebe Grüße
Eure Kerstin

Unbezahlte Werbung wegen Markennennung

Kommentare

  1. Hmm hört sich auch nicht nach einem Gerät an, das ich haben muss oder gar brauche Kerstin. Da geht vieles schneller und besser ohne, wenn ich das so lese. Vielleicht liegt es wirklich an den Mengen aber dann ist es eigentlich für Familien unpraktisch. Und preislich auch nicht billig. Du machst Reis in der Mikrowelle, habe ich noch nie gemacht, muss ich mal versuchen. Mache ihn immer im Topf.

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  2. Ich glaube, ich bin einer der wenigen Frauen, die kein Schnell- oder Gartopf hat. Obwohl kochen tue ich jeden Tag. Vielleicht weil ich noch persönlich keine Erfahrung mit diesem Geräten hab, vermisse ich es auch nicht. Danke für deine Rezension! Liebe Grüße!

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