KOCHEN MIT DEM KENWOOD COOKING CHEF

 Hallo ihr Lieben,

mein letzter Blogpost in diesem Jahr widmet sich dem Thema, auf das manche von euch schon warten: dem Kochen mit dem Kenwood Cooking Chef. Damit wäre dieser Produkttest dann auch abgeschlossen, am Ende gibt es wie gewohnt mein Fazit.

Geschnetzeltes aus dem Cooking Chef XL


Zunächst muss ich eines sagen: ich bin kein großer Fan vom Kochen von Schmorgerichten etc. in Geräten wie dem Thermomix, der Prep & Cook oder eben auch dem Cooking Chef. Ich liebe es, abzuschmecken, ich dicke Soßen gerne ein, ich rühre gerne selber Zutaten in der mir am besten geeigneten Geschwindigkeit unter und das alles empfinde ich bei den genannten Geräte eher als umständlich. Ich habe allerdings trotzdem alles ausprobiert und dabei versucht, meine persönlichen Vorlieben außer Acht zu lassen. Völlig uneingeschränkt begeistert war ich von

MARMELADE KOCHEN

Ich hatte im letzten Post bereits erwähnt, dass ich im Mixer Obst für Marmelade perfekt püriert habe. Dieses Püree habe ich einfach in den Topf umgefüllt, Gelierzucker untergerührt, das Koch-Rührelement eingeklinkt, Temperatur und eine niedrige Rührgeschwindigkeit eingestellt und den Chef einfach mal machen lassen. 

Falsches Rührelement zu schnell - zum Glück gibt´s nen Spritzschutz 😄


Beim Kochen muss man immer darauf achten, dass man den Hitzeschutz oben am Rührarm und den Spritzschutzdeckel auf der Schüssel anbringt. Besonders nützlich ist das dann, wenn man zuerst den falschen Rührarm mit zu hoher Geschwindigkeit laufen lässt und das Obstmus wie eine Bombe nach oben katapultiert wird... ist mir nicht passiert, nööö... breiten wir den Mantel des Schweigens drüber 😉

Wie auch immer, die Marmelade wurde im Cooking Chef ohne jeglichen (weiteren) Aufwand perfekt, was mir sehr gefallen hat 😊

ANBRATEN

Derart ermutigt wagte ich mich an ein Gulasch. Hier kommt ein ganz großer Vorteil des Cooking Chef zum Tragen, den sonst keine andere Marke aufweisen kann: das Gerät arbeitet mit der Induktionstechnik und kann bis 200 Grad erhitzen. Anbraten - und zwar so richtiges Anbraten, nicht so ein halblebiges sanftes Brutzeln - kann der Cooking Chef damit perfekt. Nach dem Anbraten noch ein paar Gewürze und etwas Gemüse dazu und der Chef köchelt mit leichtem Rühren auf der gewählten Temperaturstufe vor sich hin. Alles super bis dahin.

Das Andicken der Sauce war für meinen Geschmack etwas umständlich, ich gab über die Klappe im Spritzschutz Mehlschwitze dazu, aber durch diesen Deckel kann man einfach nicht so perfekt prüfen, ob die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Das ist wie ich am Anfang bereits sagte allerdings meine ganz persönliche Vorliebe und sollte nicht zum Punktabzug führen. Das Gulasch war letztendlich perfekt, geschmacklich einwandfrei und das Fleisch wunderbar zart. 

DÄMPFEN

Ich dämpfe hin und wieder Gemüse, gedämpftes Fleisch ist nicht so unser Fall, gedämpfter Fisch geht ab und zu mal. Den Dampfgareinsatz probierte ich daher mit Kabeljaufilet aus, das ich ein wenig mit Zitronensaft, Pfeffer, Salz und Kräutern gewürzt hatte. Auch bei so einer großen Schüssel mit enorm hohem Fassungsvermögen ist der Dampfgareinsatz nicht allzu groß, was bei uns immer ein wenig zu Problemen führt. Man müsste stapeln können, geht aber leider nicht. Auch einen größeren Aufsatz wie bei der Prep & Cook gibt es hier nicht, man könnte ihn ja auch nicht oben drauf stellen. Ich quetschte also eine halbwegs ausreichende Menge an Fisch in den Einsatz, gab Wasser in die Schüssel und stellte die Temperatur auf 100 Grad für 20 Minuten. 

Ergebnis: Fisch war gar, lecker und perfekt gedämpft. 

APP

Zum Test der Verbindung zwischen Gerät und Handy bzw. der App wählte ich ein Bolognese-Rezept aus. Die Verbindung klappte zunächst super, das Rezept war lecker und die Anweisungen leicht verständlich. Ganz am Schluss brach allerdings die Verbindung ab, so dass ich den letzten Schritt manuell einstellen musste. Da das a) kein Problem darstellt und sich b) mir die Sinnhaftigkeit dieser Übertragung eines Rezepts auf ein Gerät sowieso nicht erschließt (starten muss man jeden Schritt dann doch sowieso manuell), hat mich persönlich das nicht gestört. 

Kochen nach der App mit Verbindung zum Gerät

Die App selber ist noch deutlich ausbaufähig, besonders viele Rezepte speziell für den Cooking Chef XL gibt es noch nicht. Kommt aber sicher noch, da das Gerät ja erst kurz auf dem Markt ist, wird Kenwood da wohl noch aufstocken. 

SOSSE

Für mich interessant: eine Soße im Chef kochen, wenn ich zum Beispiel Gegrilltes im Optigrill mache, wovon ich ja keine Soße bekomme. Ich habe Butter schmelzen lassen, dann Mehl eingerührt, mit Fond aufgegossen und Sahne eingerührt. Das Würzen und Abschmecken ist auch hier wieder eher umständlich, allerdings konnte ich die fertige Rahmsoße dann wunderbar bei 60 Grad unter Rühren warmhalten, bis alles andere fertig war. Hat mir ebenfalls wieder gefallen 😊

Rahmsoße


RUNDUM PERFEKT?

Leider nicht so ganz, ich würde den Cooking Chef XL gerne in allen Belangen loben, zwei Dinge muss ich aber kritisch anmerken, die für mich zu einem kleinen Punktabzug führen:

1. sitzt der Hitzeschutz unterhalb des Rührarms nicht bombenfest. Klappt man den Arm nach oben und macht das etwas zu ruckartig oder kommt dabei an den Hitzeschutz, fällt er ziemlich leicht ab und im schlimmsten Fall ins Essen. Es ist doof, den dann rausfischen zu müssen und es ist auch nicht angenehm, wenn heiße Soße hochspritzt und einen am Arm erwischt. Ich weiß es nun und ich passe dementsprechend auf, aber trotzdem dürfte das bei einem Gerät in dieser teuren Preisklasse nicht der Fall sein. Von anderen Testern weiß ich, dass dieser Mangel nicht nur bei meinem Chef so ist. 

2. reagiert das Display zumindest bei meinem Gerät (und wie ich gehört habe auch bei einem Teil der anderen Testgeräte) ausgesprochen schwerfällig. Manchmal muss ich drei- oder viermal auf den jeweiligen "Button" für die Temperatur oder die Geschwindigkeit drücken, bis diese auch angewählt werden und mit dem Drehknopf eingestellt werden können. Das ist kein Drama, aber durchaus lästig und auch hier: bei einem Gerät für 1250 Euro dürfte das nicht sein. 

Die Rahmsoße von vorhin zu gegrillter Schweinelende aus dem Optigrill 


FAZIT

Der Kenwood Cooking Chef XL ist toll und auch durchaus nützlich. Wer auf das Kochen mit so einem Gerät verzichten kann, aber öfter schwere Teige macht, sollte sich die Anschaffung einer Kenwood-Küchenmaschine überlegen, da kann nichts anders, das ich kenne, mithalten. Eine eierlegende Wollmilchsau ist auch der Chef nicht, das Raspeln gefällt mir zum Beispiel bei der Prep & Cook oder auch der Bosch MUM5 direkt in die Schüssel besser, klappt aber auch bei Kenwood sehr gut. 

Zu erwähnen wäre wohl auch noch, dass der Chef sehr leise arbeitet, etwas, das ich persönlich sehr zu schätzen weiß.

Sinnvoll ist das Gerät fast nur, wenn man große Mengen zubereiten möchte, da dann aber ebenfalls unschlagbar. Auch die Temperaturskala von 20 - 200 Grad und somit das Anbraten ist nicht zu toppen. Dagegen stehen dann aber auch wieder die beiden Nachteile, ich ich gerade eben erwähnt hatte... 

Alles in allem würde ich dem Kenwood Cooking Chef XL 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung geben, ob man so ein Gerät ausgiebig nutzt und es einem über 1200 Euro wert ist, muss man natürlich wie immer selber entscheiden. 

Ich habe mich entschieden, den Cooking Chef zum Testerpreis zu behalten, 600 Euro sind da ein absolutes Schnäppchen. Als "normale Käuferin" würde ich auch 900 Euro für angemessen halten, 1200 würde ich nicht ausgeben. Zum einen wegen der kleinen Nachteile, zum anderen weil ich selber das Koch-Feature nicht ausgiebig genug nutzen würde.

Ach ja, die Aktion mit dem Zusatzzubehör gratis (siehe voriger Post) wurde verlängert, weil Kenwood mit der Lieferung nicht nachkommt - anscheinend verkauft sich der Cooking Chef XL derzeit extrem gut.

Das war´s für dieses Jahr, ich wünsche euch allen eine wunderbare Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Bleibt gesund!

Eure Kerstin

(Werbung wegen Markennennung)




Kommentare

  1. Das hört sich ja ganz gut an, bis auf ein paar minimale Kritikpunkte. Das Marmeladen Bild sieht ja aus, noch dazu rot gg bei solchen Küchenmaschinen kann ich nicht sagen ob teuer oder nicht, habe nur eine alte mum3 zuhause und die reicht mir. Wer wie du da wirklich schon ein Experte ist und so viele getestet hat und sagen kann ja oder unsinnig, der glaube ich dann auch wenn sie sagt um Den Normalpreis zu teuer oder wenn du meinst muss man nicht haben. Wieviele Geräte hast du denn nun schon von solcher Sorte zuhause Kerstin?
    Ich wünsche dir und deiner Familie ein schönes Weihnachtsfest und bleibt gesund. Guten Rutsch ins neue Jahr

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  2. Liebe Kerstin,
    sobald ich deine Posts lese, beginnt mein Magen zu knurren. Aber selbst schuld, warum mache ich das auch in der Mittagszeit? ;) Der Preis schreckt mich bei diesen Geräten auch (immer noch) ab. Ich habe schon so oft überlegt, mir eins zuzulegen. Na, vielleicht doch mal irgendwann, wenn's ordentliche Prozente gibt.
    Ich habe vorhin durch deinen lieben Kommi auf meinem Blog erfahren, dass dein Samson gestorben ist. Das habe ich noch gar nicht mitbekommen. Ich kenne ihn zwar nur von Bildern, aber ich musste ein paar mal schlucken und habe jetzt noch einen Kloß im Hals. Er hat dich so lange begleitet. Es tut mir sehr leid. Ich finde aber, der Gedanke, dass er ein erfülltes Katzenleben hatte, ist sehr tröstlich. Eine Gelenkkapselentzündung klingt nicht gerade prickelnd. Gute Besserung! Ich drücke dich aus der Ferne.
    Trotz "aller Umstände" wünsche ich euch ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Pass auf dich auf.
    Herzliche Grüße, Tati

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