KRUPS MASTER PERFECT PLUS KÜCHENMASCHINE - MEISTERHAFT?

                                                                                                             
Hallo ihr Lieben,

so manch einer wird es schon bemerkt haben: ich liebe meine Cook4Me und ich halte ebenfalls viel von der Prep & Cook, beides Geräte der Firma Krups. Man könnte also sagen, ich bin Krups-Fan. Und so habe ich mich natürlich sehr gefreut, dass ich über die Insider ein weiteres Krupsgerät testen durfte, nämlich die Küchenmaschine Master Perfect Plus. Zusätzlich passt, dass ich derzeit auf der Suche nach einer etwas kompakteren, dennoch aber vielseitigen Küchenmaschine bin, die Master Perfect wäre genau so eine.



Mit Küchenmaschinen kenne ich mich aus, das wage ich mal zu behaupten. Von mittelpreisigen Geräten über ganz einfache und günstige Maschinen bis hin zum schweineteuren Profigerät hat meine Küche bereits alles gesehen. Und ich natürlich alles genutzt. Ich weiß also durchaus, was ich erwarte und was ich in welcher Preisklasse auch erwarten kann. Dann schaut mal, ob die Master Perfect die Erwartungen erfüllt, die man hinsichtlich Marke und auch Preis (UVP 349,99 Euro, beim großen A. derzeit 279,99 Euro, also nicht ganz billig) haben darf.

DER ERSTE OPTISCHE EINDRUCK

Schwarzer Kunststoff und Edelstahl macht was her, mit den Maßen von ca. 35 X 35 X 57cm ist das Gerät schön kompakt, die Schüssel ist mit 4 Litern Fassungsvermögen ausreichend für den normalen Alltag. Einen kleinen Negativpunkt entdeckte ich allerdings sofort:

Ich hatte die Maschine noch nicht mal in Betrieb und nur aufgestellt, da sah diese silberfarbene Fläche schon richtig schmutzig aus, rein von den Fingerabdrücken her verschmiert und mit Schlieren. Sie lässt sich auch schlecht polieren, ich hab eine ganze Weile gewischt, bis es einigermaßen sauber aussah. Hinsichtlich der Hygiene ist das natürlich kein Problem, Sauberheitsfanatiker werden sich allerdings nicht freuen.

Auf dem silberfarbenen Bereich immer "Dabber" und "Schmierer"


Das Zubehör ließ mich etwas zwiegespalten zurück: es ist eine Menge im Lieferumfang dabei, teilweise machen aber zum Beispiel Knet- und Rührhaken einen etwas mickrigen Eindruck, auch der Mixer-Aufsatz sieht nicht besonders hochwertig aus. Zerkleinerer und - man staune! - ein Fleischwolf dagegen hinterließen einen besseren Eindruck bei mir, auch die Trommelreibe mit verschiedenen Einsätzen wirkte zumindest optisch ganz gut. 

In Betrieb wir das Gerät mit einem Drehschalter rechts an der Seite genommen. Dies ist etwas gewöhnungsbedürftig, da ich irgendwie nie so richtig hinsah, welche Stufe gerade eingestellt war. Das das nicht das einzige Fummelige sein sollte, zeigte sich später im Gebrauch. 
Links befindet sich der Schalter zum Anheben des Rührarms, das geht recht einfach. Insgesamt hat die Master Perfect Plus auch einen sehr guten Stand und verrutscht dank Saugfüßchen und einem Gewicht von 9,7 Kilo nicht so leicht. 

ERSTER VERSUCH: RÜHREN UND KNETEN

Beim ersten Versuch machte ich einen Spätzlesteig, aber obwohl ich den Teig mit dem Knethaken schön lange rühren ließ (er sah dann auch super aus), musste ich feststellen, dass am Ende unten in der Schüssel mittig noch eine nette Portion Mehl unter dem Teig lag, die nicht mit eingerührt wurde. Das ist natürlich suboptimal, wenn man dann selber mit der Hand nochmal ran muss. 

Restmehl nach langer Knetzeit immer noch nicht erfasst


Hefeteig klappte besser, allerdings stellte ich da auch nur eine kleine Menge her und dennoch wackelte die Maschine wie ein Kuhschwanz - wirklich nicht nur ein bisschen, sondern recht heftig. 

Sohnemann machte anschließend einen Rührteig für Kuchen und war im Prinzip zufrieden, wenn auch der Stab zum Einstecken recht kurz ist und die "Triangel" daher sehr nah am Rührarm steckt - bei etwas mehr Teig verschmiert es dann leider auch diesen nicht wenig.

Rührarm - Teig schmiert bis oben hin



An Brotteig habe ich mich gar nicht mehr rangetraut. Erstens ist der ja recht schwer und so dünn wie der Knethaken aussieht und gequält die Maschine bereits bei Hefeteig aussieht, wollte ich sie nicht überfordern. Zweitens darf man laut Bedienungsanleitung nur eine ganz kleine Menge solcher Teige herstellen - mit einem 500g-Brot kann ich in meiner Familie aber nicht viel anfangen. Da nützen die 4 Liter Fassungsvermögen und 1000 Watt leider nicht viel, wenn man kein Kilo Mehl incl. weiterer Zutaten verarbeiten darf. 

RASPELN UND SCHEIBEN SCHNEIDEN

Die Trommelreihe kam als nächstes Versuchsobjekt dran. Zusammengebaut ist sie schnell, die einzelnen Teile halten aber nicht besonders fest aneinander. Vor allem der Abschlussring, mit dem das Herausrutschen der Einsätze aus der Trommel verhindert werden soll, wird nicht aufgeschraubt, sondern nur gesteckt und fällt leicht wieder ab. Bei verschiedenen Nutzungen hatte ich daher ständig beim Abbauen Ring und Einsatz im Salat liegen. 

Trommelreibe


Bei der Reibe soll man laut Anleitung höchstens auf Stufe 4 (von 7) gehen. Ich machte Karottensalat und hatte bei 4 das Gefühl, ich würde gleich einschlafen. Bei Salat für 5 Personen steht man da ewig am Gerät, ich schaltete deswegen trotzdem auf 7, dann ging es. Viel Druck traute ich mich leider auch nicht auszuüben, denn die Konstruktion wirkt instabil und bei Druck gibt der Rührarm sofort merklich nach. 
Abgesehen davon funktioniert es schon, Karotten und Sellerie in Scheiben ließ ich zum Trocknen für Gemüsebrühe durch, Gurken bekommt man leider nur in Hälften geschnitten in die Einfüllöffnung, aber so schlimm finde ich das nicht. Die Dicke der Scheiben und Raspeln ist für mich in Ordnung.

Sellerie / Verfärbungen von den Karotten zuvor


Das weiße Plastik, aus dem die Trommelreibe besteht, verfärbt sehr stark bei Karotten. Wenn man sofort spült und schrubbt, bekommt man das weg, aber auf Dauer wird dieses Teil sicher nicht schön aussehen.

Karottenraspeln für Salat


DER MIXER

lässt sich leicht aufsetzen und hat ausreichend Power, um wirklich fein zu pürieren. Allerdings ist das Fassungsvermögen nicht das größte und vor allem muss man sehr gut aufpassen, dass man ihn nicht zu voll macht. Ich hatte damit gedämpftes Gemüse für eine Suppe püriert, der Mixer war zu ca. 2/3 voll. Auf Stufe 1 lief alles bestens, 2 ging gerade noch so, da schiebt es die Zutaten doch schon recht hoch zum Rand. Kurz habe ich in die Pulsefunktion geschaltet und da ist dann ein wenig Püree nach oben geschwappt und wurde zwischen Deckel und Behälter und an dem Stopfen in der Mitte herausgedrückt. 

Mixer - klein aber okay


Das dürfte eigentlich nicht passieren, dass der Deckel nicht wirklich dicht abschließt (aufgesetzt war er richtig und auch der Stopfen war fest drin und verriegelt). Ich habe einen großen Standmixer und einen kleinen Smoothiemixer, bei beiden wird nichts herausgedrückt, selbst wenn die auf volle Power und ziemlich gut gefüllt laufen, da sind die Deckel absolut dicht. Das ist bei der Krups meiner Ansicht nach auch ein kleines Sicherheitsmanko, vor allem, wenn man wie bei der Suppe zwar abgekühlte, aber doch noch ziemlich warme Zutaten püriert. Von der Sauerei, wenn man nicht ganz gut aufpasst mal abgesehen. 

Da drück´s raus :-O 


DER ZERKLEINERER

Ich hatte Suppengemüse gedörrt und das sollte darin nun zu Pulver zermahlen werden. Den Zusammenbau empfand ich ein wenig als fummelig, zumal mir dauern die Schüssel vom Antrieb gerutscht ist, irgendwie hält das nicht besonders fest nach dem Einrasten. Dann hatte ich zu viel drin, die Schüssel war zwar nicht voll, trotzdem drehte das Messer hohl. Aufgeteilt in zwei Portionen funktionierte es dann aber gut und ich habe wunderbares, fein gemahlenes selbstgemachtes Suppenbrühpulver erhalten. Der Zerkleinerer hat also nach kleinen anfänglichen Schwierigkeiten durchaus gute Arbeit geleistet.

Zerkleinerer 


OH JE OH JE

Bis jetzt hört sich alles zwar nicht ganz "Perfect", aber doch akzeptabel an, oder was meint ihr? 
Kommen wir zu den beiden gravierenden Negativpunkten, die für mich ein absolutes No Go sind.

1. Die Lautstärke: ich bin nicht lärmempfindlich, aber was die Krups da abliefert, ist heftig. Auf Stufe 1 oder 2 geht´s ja noch einigermaßen, selbst wenn es schon da lauter ist als ich mit jedem Küchengerät zuvor erlebt habe. 
Als ich auf höherer Stufe geraspelt habe, kam allerdings mein Sohn aus seinem Zimmer einen Stock höher gerannt und fragte mich erschrocken, was ich machen würde. Er dachte, ich würde mit einem Bohrer in die Wand bohren oder Ähnliches - das muss man sich mal vorstellen 😄


2. Die Reinigung der Schüssel: es heißt, alle beweglichen Teile dürften in die Spülmaschine und für mich ist es auch ein Muss, dass man gerade eine Rührschüssel in die Spülmaschine geben darf. Die mit Spätzlesteig verschmutzte Schüssel habe ich daher auch genau so gereinigt. Äußerlich war sie absolut sauber. 

Doch nun kommt das große Aber: die Kunststoffhalterung, die unten an die Edelstahlschüssel geschraubt ist, ist nicht dicht. Es läuft daher eine Menge Spülwasser zwischen Halterung und Schüssel, das erst wieder herauskommt, wenn man die Schüssel umdreht. Das Wasser, das da erscheint, ist natürlich schmutzig, zudem läuft es ewig immer wieder heraus. Kaum kippt und schüttelt man, läuft wieder etwas nach. Man kann auch deutlich ein Gluckern hören... ich möchte nicht wissen, wie viel Dreck sich da aber mit der Zeit zwischen Halterung und Schüssel absetzt, wenn man die öfter in die Spülmaschine gibt, das ist eklig und auch unhygienisch. 

Dreckwasser aus dem Zwischenraum Fuss / Schüssel


"Handwäsche" ist auch nur bedingt die Lösung, die funktioniert, wenn man die Schüssel schnell innen unter laufendem Wasser spült. Eine Mittesterin berichtete, sie habe die Schüssel in der wassergefüllten Spüle gereinigt und auch da sei Wasser zwischen Fuß und Stahl drin geblieben. 
Eine andere Mittesterin meinte, dann müsse man den Fuß halt abschrauben, dann bekäme man das schon leer und sauber. Da dabei aber mit der Zeit sicher die Schrauben ausleiern und natürlich der Garantieanspruch verfällt, ist das wirklich keine Option, von den Umständen mal ganz abgesehen. 

FAZIT

Ich kann es nicht anders sagen: mit der Master Perfect Plus hat mich Krups enttäuscht. Schon die ersten genannten Kritikpunkte dürften für mich bei einer Maschine zu diesem Preis nicht anfallen, da könnte ich aber noch ein Auge zudrücken. "Viel zu laut" und "Dreck zwischen Fuß und Schüssel" sind aber absolute K.O.-Kriterien, so dass ich die Krups Master Perfect Plus leider nicht empfehlen kann. Krups müsste das besser können! 

Selbergemachte Spätzle mit ungarischem Tokany


Den Fleischwolf habe ich noch gar nicht ausprobiert, werde es aber auch nicht mehr tun - der kann noch so gut sein, das reißt es nicht mehr raus. Ich bleibe also weiterhin auf der Suche nach einem kompakten Gerät, bei dem die Preisleistung stimmt. Hat ja keine Eile...

Liebe Grüße
Eure Kerstin

(Werbung wegen Produktnennung!)









Kommentare

  1. Danke für diesen tollen Blog. Macht weiter so.

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    1. Hallo Nadja, wie nett von dir, vielen Dank, das freut mich sehr. Ich werde mich bemühen, so weiter zu machen :-) Liebe Grüße

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