OSTERIA DA LIVIO - GAUMENSCHMAUS AM GARDASEE
Hallo ihr Lieben,
ist bei euch das Wetter auch so scheußlich? Was haltet ihr davon, dem zu entfliehen und an einem warmen Augustabend in Limone am Gardasee lecker essen zu gehen? Ich nehme euch mit in die
OSTERIA DA LIVIO
ist bei euch das Wetter auch so scheußlich? Was haltet ihr davon, dem zu entfliehen und an einem warmen Augustabend in Limone am Gardasee lecker essen zu gehen? Ich nehme euch mit in die
OSTERIA DA LIVIO
Die Osteria liegt abseits des Touristenrummels im Gebiet des Tesöl, des Geburtshauses von Daniel Comboni, in dem sich heute
ein Institut der Comboni-Missionare und ein Museum befinden. Auf dem Weg zum Comboni-Haus war
uns früher schon aufgefallen, dass sich hier wohl ein Restaurant befindet, aber
es sah nicht besonders einladend aus, der Garten vor dem Haus war verwildert,
es hing keine Speisekarte aus und man wusste nicht so genau, ob das nun leer
steht oder betrieben wird, wie die Öffnungszeiten sind, Betrieb herrschte
keiner. Von daher zog es uns nie dort hin.
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Nach dem Aufstieg Belohnung in Sicht ;-) |
Vor jedem Limone-Urlaub recherchiere ich im Netz nach uns noch
unbekannten Ausflugszielen und Restaurants und diesmal fiel mir dabei die
Osteria auf. Auch auf eine Webseite dieses Restaurants stieß ich, die wohl
ziemlich neu ist. In Limone schickte ich daher meinen Mann, der gerne mal eine
Runde dreht (eine Runde mehr als ich *g*) nach „oben“, um nachzuschauen, ob das
jetzt besser aussieht als in den vergangenen Jahren. Als er zurückkam,
berichtete er, dass da anscheinend durchaus was los sei und es nicht mehr so
verratzt aussehen würde – wir entschlossen uns, die Osteria an einem Abend
auszuprobieren.
Eröffnet wurde die Osteria bereits 1974 von Livio Martinelli aus
Limone und der Dänin Lonnie Niebuhr. Heute wird sie von Livios Kindern
Francesco und Jenny geführt. Die Inhaber bezeichnen die Osteria als perfekte
Kombination aus „Bella Italia“ und der warmen Gemütlichkeit Dänemarks… wir
waren gespannt.
DAS AMBIENTE
Ich musste meinem Mann Recht geben: es sah dort in der Tat sehr
viel einladender aus als früher. Über einen breiten Hofeingang kommt man auf
einen von Olivenbäumen umgebenen Platz mit zahlreichen Tischen, Bänken und
Gartenstühlen. Das Haus erscheint relativ neu renoviert… vielleicht sah es
früher auch nicht schlechter aus, man sah das nur nicht wegen des verwilderten
Eingangsbereichs. Wie dem auch sein, wir hatten das Gefühl, hier könne man
durchaus gut essen.
Erstaunt stellten wir fest, dass es trotz der zahlreichen Tische
im Gartenbereich dort nicht einen freien Platz gab. Für Urlauber gehen wir
nämlich mit zwischen 18 Uhr und 18 Uhr 30 sehr früh essen und hatten in keiner
der Wirtschaften jemals Probleme, ein Auswahl an Sitzplätzen zu haben
(ausgenommen im Al Rio Se, wo wir es noch nie geschaffte haben, vorne am
Terrassengeländer zum See zu sitzen), geschweige denn überhaupt einen Tisch zu
bekommen. Hier hatten wir Glück, dass wir wenigstens auf der Veranda vor dem
Gebäude noch einen Tisch bekamen, nach uns Ankommende wurden abgewiesen. Im
Innenraum gibt es zwar auch noch Tische, die aber bei schönem Wetter nicht
vergeben werden, weil das die Kapazität der Küche sprengen würde – dazu später
mehr. Hätten wir keinen Platz bekommen, wären wir eben die paar Meter zurück zu
unserem Hotel Coste (mit ausgesprochen leckerer Küche), zum nicht weit
entfernten Mela d´Oro (sehr empfehlenswert) oder zum Buffalo Grill (wo wir aber
bereits geschmaust hatten) gegangen. Kommt man aber von ganz unten vom See
herauf, ist es schon ärgerlich, wenn man unverrichteter Dinge wieder abziehen
muss, eine Reservierung ist daher ratsam.
Das ganze Ambiente ist gemütlich-rustikal, der Seeblick
eingeschränkt gegeben, von der Veranda aus nicht wirklich vorhanden. Dennoch:
wir saßen bequem und fühlten uns wohl.
Für uns uninteressant, aber für Familien mit Kindern sicher
erwähnenswert: im Garten gibt es einen kleinen aber feinen Kinderspielplatz.
Mit den Treppen zur Veranda hinauf ist die Osteria eher wenig
behindertengerecht, zumal der Boden im Garten recht uneben und der Weg zwischen
den Tischen ist nicht gepflastert, sondern mit Kies aufgeschüttet.
DIE SPEISEKARTE
überraschte uns. Denn was ist denn eigentlich eine „Osteria“? Laut
Wikipedia eine kleine Gaststätte, in der Wein und kleine Speisen serviert
werden und auch in meiner Vorstellung etwas wie ein Bistro oder eine Taverne.
Ich erwartete also nicht viel, ein paar einfache Pastagerichte, vielleicht auch
ein paar Pizzavariationen oder auch nur Bruschette und sah vor meinem inneren
Auge schon den Sohn meckern, weil es nichts „Richtiges“ zu essen gab.
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Rosé della casa gibt es nicht überall - hier schon :-) |
Weit gefehlt: in der Tat gibt es eine große Auswahl an
unterschiedlich belegten Bruschette, aber auch Pizza, Pasta und vor allem
ausgesprochen interessante Fleisch- bzw. Grillgerichte. Da kommt keiner zu kurz
und niemand muss hungern. Ich hatte ein Problem, mich zwischen Ibericoschwein,
Hamburgern, gemischten Grillplatten etc. zu entscheiden.
Mein Mann und ich wählten letztendlich Hähnchenbrustspieße mit
Kartoffelspalten und einen gemischten Salat, mein Sohn ein Steak mit einer
riesigen Ofenkartoffel, alles war sehr schmackhaft. Dazu Bier, Cola oder wie
bei mir einen schönen Rosé des Hauses – perfekt!
Die Preise? Tja, da haben wir es, die extra aufgehobenen Rechnung
ist natürlich mittlerweile verschollen. Aber ich habe die Speisekarte zum Teil
fotografiert und kann euch ein paar Beispiele nennen:
Ein Glas Wein: zwischen 3 Euro und 3,50 Euro
Vitello Tonnato: 8,50 Euro
Bruschette (wirklich große Brotscheiben) je nach Belag zwischen 5
und 7 Euro
Spaghetti Aglio Olio 8,50 Euro
Lammkoteletts vom Grill 20 Euro
Grillplatte mit dreierlei (500g Entrecote, 2 Lammkoteletts und
Würstchen – reicht locker für 2): 28 Euro
Alles also nicht ganz billig, aber akzeptabel und die Qualität
stimmte. Es hat uns ausgesprochen gut geschmeckt, die Spieße waren
durchgebraten, wie es bei Geflügel sein muss, aber nicht trocken, Sohnemanns
Steak war auf den Punkt medium, die Kartoffeln waren perfekt und der Salat
frisch und knackig.
DER SERVICE
war supernett, da gab´s nichts zu meckern. Ein älterer Herr kam
auf uns zu, als wir etwas zaghaft die Treppe zur Veranda hoch stiegen und führte
uns zu einem passenden Tisch. Die Speisekarten wurden sofort gebracht, die Getränkebestellung
schnell aufgenommen und ebenso schnell waren die Getränke auch da. Die junge
Frau hinter der Theke wies mir ebenso freundlich den Weg zur kleinen, aber
sauberen Toilette. Zwei weitere junge Männer wuselten zwischen Küche, Bar,
Garten und Terrasse herum, für die Anzahl der Gäste ist das absolut ausreichend
an Bedienungen.
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Innenraum, bei gutem Wetter nicht genutzt |
Daran kann es also nicht liegen, dass wir sehr lange auf unser
Essen warten mussten, ich weiß nicht, wie die Küche besetzt ist, vermute aber,
dass man hier etwas überfordert ist. Von unserer schnell aufgegebenen
Bestellung bis zum Servieren dauerte es nämlich eine gute dreiviertel Stunde.
Ich bin im Urlaub immer sehr entspannt und daher geduldig, eine halbe Stunde
auf eine frisch gekochte Mahlzeit zu warten, macht mir nichts aus. Aber da
knurrte uns schon langsam der Magen, das war definitiv eine zu lange Wartezeit.
Zum Abschluss gab es noch einen Limoncello aufs Haus, was
mittlerweile am Gardasee bei weitem nicht mehr in allen Restaurants üblich und
eher eine Seltenheit ist.
ZUSAMMENFASSEND
kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen, dass wir dort noch einmal
zum Essen gehen werden. Bestnoten gibt es zwar für die Qualität der Speisen und
Getränke, die Größe der Portionen und die Freundlichkeit der Servicekräfte. Die
Preise sind für den Gardasee üblich, für die Lage und der Einfachheit einer
Osteria meiner Meinung etwas teuer, aber dafür, was man serviert bekommt
wiederum akzeptabel.
Die Wartezeit von der Bestellung bis zum Servieren der Gerichte
ist für mich trotz aller Geduld, die ich im Urlaub habe, indiskutabel, zudem mag ich im Urlaub nicht reservieren,
sondern spontan entscheiden, wann ich wo zum Essen gehe und auch wenn es von
unserem Hotel aus auch nicht weit ist, geht es doch steil den Berg hinauf –
oben anzukommen und keinen Platz zu kriegen würde mich schon ein wenig ärgern.
Von anderen Hotels weiter unten aus muss man sich überlegen, ob man nicht
besser mit dem Auto hochfährt, wenn man nicht ganz so gut zu Fuß ist, Parkplätze
sind ausreichend vor der Osteria vorhanden.
Trotz der Einschränkung muss ich mich aber nicht schämen, euch dorthin mitgenommen zu haben... hat´s Spaß gemacht? ;-)
Liebe Grüße
Eure Kerstin
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