TRAUMHOTEL AUF KOS - ASTIR ODYSSEUS TEIL 2
Hallo ihr Lieben,
wer A sagt, muss auch B sagen. Ich weiß nicht so wirklich, ob euch der erste Teil über unser Traumhotel auf Kos gefallen hat, weil es leider keine Kommentare dazu gibt. Da ich den doch sehr langen Bericht aber gesplittet hatte, will ich diejenigen unter euch, die auch den Rest erfahren wollen nicht im Regen stehen lassen. Wer Teil 1 noch nicht kennt und alles wissen darüber wissen möchte, wie wunderbar wir auf Kos untergebracht waren, findet diesen HIER.
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Cocktailstunde |
Nachdem ich dort am Ende den Service und die Sauberkeit gelobt hatte, komme ich nun zum
==ANIMATIONSTEAM==
Ich brauche ja nicht unbedingt Animation im Urlaub, aber
uninteressant sind solche Angebote nicht, wenn sie einem nicht aufgezwungen und
aufdringlich vermittelt werden. Freundlichkeit war bei diesem Team gegeben,
Aufdringlichkeit dagegen überhaupt nicht. Im Angebot waren Bogenschießen, Yoga,
Zumba, Tischtennis, Aquadance, Aquagym, Darts und wenn ich mich recht erinnere
Shuffleboard. Alle Angeboten mit den Terminen, wann sie stattfinden würden fand
man auf Informationstafeln an der Sirens-Bar und beim Miniclub, genau wie das
Abendprogramm, zu dem ich später noch komme. Wenn überhaupt, dann lief der
zuständige Animateur kurz einmal in der Gegend herum, wünschte freundlich
lächelnd einen schönen Tag, fragte ob es gut gehe und ob man Lust auf „…“ habe.
Hatte man nicht – auch gut, da wurde nicht gebettelt oder der Versuch gemacht,
Überzeugungsarbeit zu leisten.
Ich konnte mich ja so gut wie nicht aufraffen, schaffte es
aber am vorletzten Tag, meinen inneren Schweinehund zu überwinden und mich zur
Poollandschaft zu begeben, wo Aquadance angesagt war. Hab ich mich vielleicht
geärgert: es hat sooo viel Spaß gemacht und ich hätte ruhig öfter den Hintern
hoch bekommen sollen. Die 30 Minuten Tanzen im Wasser leitete ein junger Mann
an, der definitiv eine Tanzausbildung hatte und das Ganze mit so viel Schwung
und Freude präsentierte, dass man da wirklich nicht widerstehen konnte. Beim
ersten Teil tanzte er am Beckenrand in einer Banana-Verkleidung vor – mich
hätte der Hitzschlag getroffen. Dann entledigte er sich des
Schaumstoff-Ganzkörperkostüms, machte noch eine Weile am Rand weiter und sprang
dann zu unserer reinen Frauentruppe ins Wasser. Einer etwas älteren Britin
neben mir, die bei jedem Hüftschwung von ihm jodelte als wäre sie bei einem
Chippendales-Event hätte ich gerne gesagt, dass bei diesem jungen Mann alle
Liebesmühe verloren war… ihr versteht, was ich meine? ;-) Auf das abschließende
Ringelpietz mit Anfassen hätte ich zwar verzichten können, aber Alles in Allem
war es eine tolle Sache.
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Aquadance |
Auch das jeweilige Abendprogramm, das die Animateure auf die
Beine stellten war nicht von schlechten Eltern, soweit ich es sehen konnte. Und
genau da lag das Problem, kaum jemand konnte es nämlich wirklich sehen.
Hier kann man den Tag gut ausklingen lassen |
In Ermangelung einer Arena fand das Programm (mal ein
Latin-Abend, an dem die Animateure eine tolle Choreographie in sehenswerten
Kostümen zeigten, mal ein spannendes Musikquiz und vieles mehr) in der
Sirens-Bar statt. Da dort für eine Tanzfläche Platz frei gemacht wurde, gab es
drinnen relativ wenig Sitzplätze, von draußen auf der Terrasse bekam man aber
kaum was mit, da bis auf die äußerste Flügeltür alle geschlossen blieben. Ich
fand das etwas schade, nicht weil ich zwingend auf ein Unterhaltungsprogramm
angewiesen gewesen wäre, sondern weil so die Bemühungen des Teams auch nicht
entsprechend und nur von einem kleinen Urlauberkreis gewürdigt werden konnten.
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BBQ Night in der Argos-Taverne |
Zweimal im Monat gibt es eine ganz besondere Veranstaltung
und wir hatten Glück, dass dies gerade in die Woche unseres Aufenthalts fiel.
Wir überlegten eine Weile, ob wir an der „Mediterranean BBQ Night“ in der
Argo-Taverne teilnehmen sollten, da sie 20 Euro pro Person kostete und wir als
AI-Gäste das Abendessen im Restaurant ja gratis hätten. Da neben dem Büffet
aber auch griechische Live-Musik und Folkloretanz geboten war, was ich sehr
mag, entschieden wir uns dafür und haben es nicht bereut. Empfangen wurde jeder
Gast von den sehr netten Tänzer(innen – einem jungen Mann und zwei hübschen
Mädels) mit einem Ouzo, bevor der Restaurantchef an den jeweiligen Tisch
führte. Das Büffet war traumhaft schön aufgebaut und bot leckere Grillspeisen,
Salate, Obst, Brot… unwiderstehlich. Unser Tisch war leider ziemlich außen mit
schlechter Sicht auf die Tanzfläche, aber die Musik war natürlich trotzdem zu
vernehmen. Was mich ein wenig ärgerte war, dass viele mit einem Platz direkt an
der Tanzfläche und der Musik sofort nach dem Essen wieder gingen, während wir
bei ein oder zwei Gläsern Wein den ganzen Abend dort verbrachten. Das kann der
Veranstalter ja aber vorher nicht wissen und wir wurden trotzdem mit ins
Geschehen gezogen. Ich liebe es, Sirtaki zu tanzen…;-)
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Sirtaki - Hoppa! |
Zurück zum Problem mit dem Abendprogramm und der fehlenden
Arena: das wird sich wohl in Zukunft wohl ändern: bei einem Spaziergang rund um
das Hotel sahen wir, dass sich neue Gebäude für weitere Zimmer und eine große
Arena relativ fortgeschritten im Bau befinden. Und im Gegensatz zu anderen
Hotels mit Baustellen sah man auch Arbeiter, die dort herum werkelten.
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Sieht das nicht lecker aus? :-) |
Apropos Spaziergang – ein solcher führt bekanntlich in die
==UMGEBUNG DES HOTELS==
die in direkter Nähe nicht viel bietet. Die Straße rauf und
runter ist nichts Spannendes zu sehen, der Blick geradeaus führt auf eine
zugegebenermaßen schöne Berglandschaft in der Ferne. Was auffällt sind die
vielen Radfahrer: man kann sich problemlos Fahrräder mieten, was etliche
Touristen in Anspruch nehmen, um die Gegend zu erkunden. Mein Mann überlegte
sich das auch, aber der Plan wurde von Tag zu Tag verschoben bis er sich am
Ende des Urlaubs erledigt hatte. So kann ich euch noch nicht einmal vom
Hörensagen berichtet, ob es sich lohnt. Ich denke aber schon, genauso wie das
Anmieten eines Autos für weiter weg liegende Ausflugsziele, von denen die
drittgrößte Insel des Dodekanes doch einige zu bieten hat. Die von Tingaki aus
am nächsten gelegenen möchte ich nennen: der Asklepion – die mit Abstand
bedeutendste antike Stätte der Insel – liegt lediglich 5km entfernt, der
Alykes-Salzsee mit seiner Flamingo-Population ebenfalls ca. 5km und die gleiche
Strecke muss man überwinden, um die wirklich schöne Hauptstadt der Insel zu
besichtigen. Kos-Stadt ließen wir uns nicht entgehen und dieser Ausflug ist in
der Tat einen separaten Bericht wert, da müsst ihr euch gedulden.
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Ebenfalls zur Umgebung gehört natürlich der Strand, wobei
der von Tingaki der schönste der Insel sein soll. Diese angebliche Schönheit
ist mir leider etwas entgangen. Der Strandabschnitt, der zum Hotel gehört ist
sauber, das Wasser glasklar – mich wunderte ein wenig, dass nicht ein einziger
Gast im Meer badete.
Der Strand des Hotels |
Ich selber hab eine Macke und schwimme nie im Meer, weil ich
da Panik bekomme – mein Mann und ich lieben aber Strandspaziergänge und brachen
einmal zu einem auf. Zum ersten und letzten in diesem Urlaub, denn wo am
hoteleigenen Strand Sauberkeit herrscht, sind die Abschnitte, die nicht in der
Verantwortung eines Hotels liegen leider alles andere als sehenswert. Im Wasser
zu waten macht keinen Spaß, wenn man durch Unmengen abgestorbener und
angeschwemmter Pflanzenteile stapfen muss. Neben Plastikverpackungen,
Getränkedosen und einem Paar kaputter Flip Flops stießen wir sogar auf eine
Kleinkinderjeans. Den Rest gab mir dann ein toter, halb zerfressener großer
Vogel… Fakt ist, dass ich das zwar nicht dem Hotel ankreiden und dafür auch
keinen Abzug geben kann, aber wer sich lange Spaziergänge am Strand, wie wir
sie von der italienischen Adria oder auch Kreta her kennen wünscht, ist hier
fehl am Platz. Wir ließen uns dadurch nicht den Urlaub verderben, sondern
genossen den Aufenthalt
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Kühe liegen auf Kos überall herum |
==BIS ZUM LETZTEN TAG==
Den wir am Pool verbrachten, da unser Transferbus zum
Flughafen uns erst gegen 17:30 Uhr abholte. Ein letztes leckeres Mittagessen,
ein letzter Drink an der Sirens-Bar, während unsere Koffer gut verstaut im
dafür vorgesehenen Raum neben der Rezeption warteten. Zum Duschen konnten wir
nach unten in den Spa-Bereich, wo es neben dem Gym große, nach Männlein und
Weiblein getrennte Duschräume mit dafür vorbereiteten Badetüchern gibt. Unserem
Zimmermädchen, an der Bar und in das bereitstehende Sparschwein vor dem
Restaurant gaben wir ordentlich Trinkgeld, denn das hatte sich jeder dort mehr
als verdient.
Poollandschaft |
Bevor ich zu meinem Fazit komme, möchte ich auf einen Punkt
kommen, der manchen wichtig ist, den ich aber nicht mit eigener Erfahrung
einschätzen kann: die Behindertenfreundlichkeit. Sehr viel ist ebenerdig, dort
wo es Treppen gibt, gibt es auch Rampen. In die höheren Stockwerke führen auch
Aufzüge, allerdings wäre es mit einem Rollstuhl kaum möglich, sich in einem
Zimmer wie dem unseren zu bewegen - ob es auch spezielle bzw. viel größere
Zimmer gibt, weiß ich nicht. Von daher wähle ich beim Punkt
"Behindertenfreundlichkeit" einen mittleren Wert.
==FAZIT==
Das Astor Odysseus ist nichts für Familien mit Kindern
mittleren Alters, die viel Action (z.B. mit Rutschen am Pool oder einem
riesigen Sportprogramm) brauchen und nichts für Leute, bei denen „Urlaub“
gleichzusetzen mit breiten, weißen Sandstränden und „Meer, mehr Meer und noch mehr Meer“ ist.
Allen anderen kann ich dieses Hotel und auch diese Insel von
ganzem Herzen empfehlen, wir haben uns dermaßen wohl gefühlt und konnten uns so
gut entspannen, dass Wiederholungsgefahr besteht.
Das gesamte Personal scheint nicht einfach nur einen Beruf
auszuüben, sondern einer Berufung nachzugehen. Ich fände es wirklich schade,
wenn durch die gegenwärtigen politischen Umstände die Gäste ausbleiben würden
und es den Menschen dort nicht mehr möglich wäre, ihre Herzlichkeit und
Gastfreundschaft unter Beweis zu stellen.
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Good By Kos |
Liebe Grüße
Eure Kerstin
klingt wirklich toll... ja, abseits der Hotels darf man in vielen Gegenden nicht schauen...
AntwortenLöschenUns wäre das Hotel sicher zu groß und unpersönlich gewesen, aber für meinen Bruder mit seinen kleineren Kids könnte ich mir das gut vorstellen. Die brauchen vor allen Dingen nen riesen Pool ;-)
Schöner Bericht. Danke dafür...
Ich danke dir für deinen Kommentar. Groß ja, aber gerade unpersönlich fand ich es wegen dem netten Personal überhaupt nicht. Natürlich kann man es aber nicht mit einem kleinen Hotel oder einer Pension vergleichen. Im August geht es für uns wieder an den Gardasee in unser dortiges Stammhotel, wo wir mit den Gastgeberinnen schon fast sowas wie befreundet sind. Mal so, mal so ist für uns die perfekte Mischung :-)
LöschenLiebe Grüße
Hallo Kerstin,
AntwortenLöschendas ist ein ganz ganz toller Bericht über euer Hotel. Du weißt ja, dass ich besonders an dir schätze, dass du so offen bist und private Eindrücke mit hineinbringst, wie die Panik im Wasser :)
Deinen ersten Bericht habe ich überhaupt nicht gesehen und auch keine Info erhalten, sonst hätte ich mich da bereits bemerkbar gemacht.
PS: Möchtest du nicht in die Hotelwerbung einsteigen. Die würden dich sofort nehmen. Hast du echt gut gemacht!
LG Sabine
Liebe Sabine,
Löschenich freu mich, dass du trotzdem her gefunden hast :-)
Nein danke, Hotelwerbung wäre nichts für mich. Da muss ich ja auch loben, wenn ich nichts zu loben finde bzw. Schlechtes verschweigen. Hier wäre das kein Problem gewesen, aber du hast ja sicher meinen Bericht über das Klosterhotel gelesen... Bin nicht gut im Jubeln, wenn es nichts zu jubeln gibt ;-)
Liebe Grüße
Kerstin
Nein, da hast du allerdings recht. Alles nur schön reden, ist auch nicht mein Ding. Aber wenn es mich gepackt hat, dann gründlich, dann gebe ich - wie du auch - alles :)
LöschenLG Sabine