THASSOS - DIE SMARAGDINSEL GRIECHENLANDS

 Hallo ihr Lieben,

die Waldbrände auf Rhodos, Euböa und sogar der grünen Insel Korfu schockieren mich als Griechenland-Fan derzeit. Es ist wirklich traurig, wie viel von der wunderschönen Natur dort zerstört wird und wie die Menschen in Gefahr geraten oder sogar sterben. Die Insel Thassos, auf der wir im Mai/Juni unseren Urlaub verbrachten, ist zum Glück nicht betroffen, vielleicht auch deswegen, weil das Wetter Anfang Mai dort auch verrückt spielte und es lange regnete wie nie zu vor. Weg von den düsteren Gedanken, zurück zu den beeindruckenden Erinnerungen, die diese Insel uns bescherte.



Thassos von der Fähre aus bei der Anreise


THASSOS

liegt im Nordosten des Landes im Thrakischen Meer in der nördlichen Ägais und ist etwa sieben Kilometer vom Festland entfernt. Man erreicht die Insel über den Flughafen in Kavala und die Fähre, die von Keramoti startet und in unserem Fall in Limenas, der Hauptstadt von Thassos ankommt. Thassos zählt zur Region Ostmakedonien und ist die zwölftgrößte Insel Griechenlands und auch die nördlichste Insel Griechenlands. Diese nördliche Lage sorgt dafür, dass Thassos kühler und regenreicher ist als viele andere griechische Inseln und dadurch auch grüner: sie wird nicht zu unrecht die Smaragdinsel genannt.

Bei der Anfahrt zu unserem Hotel kamen wir bergauf durch Wälder, die uns an Österreich erinnerte. Mein Mann fragte mich sogar, ob ich mir sicher sei, ein Strandhotel gebucht zu haben. Die Insel ist ca. 20 km lang und 25 km breit, so dass Küste und Berge nah beieinander liegen und ja, wir hatten ein Hotel direkt am 





GOLDEN BEACH

Thassos verfügt über mehrere traumhafte Strände, wir waren am Chrisi Ammoudia, dem "Golden Beach" mit kristallklarem Wasser und feinem Sand. Mit Blick auf´s Meer hat man den höchsten Berg der Insel, den Ipsario, genau im Rücken. Diese Nähe von Berg und Küste ergibt ein faszinierendes Bild, das wir so noch nie auf einer griechischen Insel gesehen haben.


Gerne hätte ich noch den Marble Beach gesehen, der über schneeweiße kleine Kiesel und Sand verfügt. Dieser Strand liegt in der Nähe eines Marmor-Steinbruchs: auf Thassos wird der weißeste Marmor der Welt gebrochen, die größeren unversehrten Stücke werden importiert, hauptsächlich nach Dubai, wo der seltene und dadurch teure Stein verbaut wird. 

Doch auf der von uns gebuchten Inselrundfahrt kamen wir dort leider nicht hin, dafür gab es viele andere Schönheiten der Natur und interessante Orte zu sehen.

AUF NACH THEOLOGOS

Da Thassos (noch) nicht von Touristen überschwemmt wird wie die größeren und bekannteren Inseln und die Hauptgruppe der Touristen, die Rumänen, erst ab Mitte Juni eintrudeln, fand die Tour nicht mir zahlreichen anderen Leuten in einem großen Reisebus, sondern mit nur 8 Leuten insgesamt in zwei Jeeps statt. Das machte die Sache natürlich sehr viel persönlicher und gemütlicher. Ladro, unser Fahrer, erzählte uns viel Spannendes nicht nur über die einzelnen Sehenswürdigkeiten, sondern auch über die Geschichte und Lebensart auf der Insel. So manchmal war da sicher auch "Seemannsgarn" dabei, wobei man das doch schnell durchschaute. Es war jedenfalls ein toller Ausflug, der uns zuerst nach Theologos führte.




Theologos ist eines der ältesten Bergdörfer der Insel und war bis ins letzte Jahrhundert die Hauptstadt der Insel. Wie in so vielen Dörfern sieht man aber auch hier, dass die jungen Menschen wegziehen und die Alten übrig bleiben. Neben wunderschön hergerichteten Häusern stehen verfallene Bruchbuden, neben gepflegten Gärten verwilderte Grundstücke. Im Großen und Ganzen ist der Ort aber sehr schön und interessant, ursprünglich als sei die Zeit stehen geblieben. 


Neben wunderschönen Häusern stehen solche Ruinen


Reste der alten Kornmühle


Vom Ort aus machten wir einen kleinen Spaziergang vom Friedhof durch grüne Natur an den Ruinen eines alten Mühlen-Viadukts vorbei zum Wasserfall Kefalogourna. Dieser Wasserfall ergießt sich in ein Becken mit smaragdgrünem Wasser und hat fast etwas Mystisches. Ladro wusste eine Geschichte dazu: 
Um die Kinder von diesem nicht ganz gefährlichen Ort fernzuhalten, erfanden die Eltern früher Geschichten über einen bösen Geist, Stoixina, der die Wasserfälle heimgesucht hat. Man kann sich durchaus vorstellen, dass dort Naturgeister hausen, doch einen "bösen" Eindruck macht die Natur nicht. Egal, Hauptsache es hat für die Eltern damals funktioniert 😁.







Unser nächstes Ziel war das

HEILIGE KLOSTER DES ERZENGELS MICHAEL

Das Nonnenkloster steht am Rand einer Klippe, von der aus man einen tollen Blick über die Küste hat. Eine wunderschöne Anlage, die nicht verbirgt, dass auch die griechisch-orthodoxe Kirche nicht gerade arm ist. Leider darf man die Kirche des Klosters nicht besichtigen, so dass der Rundgang dann doch schnell erledigt war.






Eine andere Sache, die mich etwas irritierte, dann amüsierte, war die Kleiderordnung: natürlich sind bei einem Klosterbesuch lange Hosen/Röcke und bedeckte Schultern ein Muss, so dass ich ein Shirt mit Ärmeln und eine weite Palazzohose, fast schon einen Hosenrock für den Ausflug angezogen hatte. Trotzdem musste ich mir noch einen Gummizug-Rock über die Hose ziehen, den man am Eingang bekam - hier sind bei Frauen sogar Hosen verboten, egal wie weit sie sind. 



Nun denn, sah zwar albern aus, kam aber beim Verlassen des Klosters wieder weg, was soll´s 😂.




Weiter ging die Fahrt und... dazu komme ich im nächsten Bericht, denn über die ganze Tour in einem Rutsch zu erzählen, wäre vielleicht doch hier etwas zu viel. Wir sehen uns also demnächst in Panagia 😉

Bis dahin liebe Grüße

Eure Kerstin

Kommentare

  1. Hallo, darf man fragen, worüber ihr die Inseltour gebucht habt? Wir sind demnächst auf der Insel und daher kommt der Reisebeitrag gerade richtig :-)

    Danke und Viele Grüße

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    1. Wir hatten eine Reisebetreuung (Pauschalurlaub über TUI) und die hat uns am ersten Tag diverse Ausflüge angeboten. Ich weiß leider nicht mehr, wie die Agentur hieß, über die die Betreuung lief, aber so viele wird es auf Thassos nicht geben.

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