KLARSTEIN GROWLT CUISINE HYDROPONISCHER GARTEN

Hallo ihr Lieben,

ich liebe meinen Garten draußen und ich liebe es mit frischen Kräutern zu kochen, die ich dort ziehe. Im Winter wird es allerdings schwierig: da stehen nur wenige Kräutertöpfe auf meiner Fensterbank in der Küche (Basilikum und Lorbeer, vielleicht auch mal ein bisschen Schnittlauch) und kümmern vor sich hin, weil das Licht nicht ausreicht. Die Lösung für ein solches Problem heißt

HYDROPONIK

In hydroponischen Gärten werden Pflanzen nicht in Erde, sondern in Wasser mit Nährlösungen gezogen. Zudem werden die Keime und Pflänzchen mit speziellen Pflanzenlampen in einem bestimmten Rhythmus beschienen, der Tag- und Nachtphasen wiederspiegelt. Kannte man das früher nur aus Serien und Filmen wie "Star Trek" oder aus großen Laboren, so ist es heute in kleinerer Version auch in Privathaushalten möglich. Ich finde das hochinteressant und habe mich daher sehr gefreut, mit einem solchen Indoor Smart Garden genannten Gerät experimentieren zu dürfen.

KLARSTEIN GROWLT CUISINE



So sieht nun also so ein kleiner Indoor-Garten mitsamt Zubehör aus: eine Schale für das Wasser wird von einer Lampe überspannt, dazu gibt es ein Anzuchtschüsselchen, Schwämmchen, in die die Samen gelegt werden, Pinzette und kleine Körbchen, in die die Keimlinge zur weiteren Aufzucht mitsamt den Schwämmchen gesetzt werden.

Bei diesem Klarstein-Garten hier muss man die Samen zusätzlich erwerben, auch die Nährlösung ist nicht mit im Paket und schlägt zusätzlich mit knapp 18 Euro zu Buche - dazu später mehr.


LOS GEHT`S

Ich hatte mir im Vorfeld verschiedene Samen besorgt und machte mich mit Untersützung meines Sohnes, der Biologie studiert und in diesem Zusammenhang bereits mit hydroponischen Gärten zu tun hatte, ans Werk.

Auf dem Bild seht ihr von links nach rechts (immer oben und darunter) Peperoni/Paprika, Petersilie, Basilikum, Koriander, Schnittlauch und Rucola.

Zunächst muss man die noch zusammenhängenden Schwämmchen wässern, bis in den Kuhlen jeweils eine kleine "Pfütze" steht. In jede Kuhle kommt nun laut Bedienungsanleitung ein einzelner Samen (was ich seltsam fand, aber auch dazu später mehr). Ein bis zwei Tage stellt man die Schale nun dunkel auf, bis jeder Samen einen kleinen Keim zeigt - erst dann kommt das Ganze unter die Lampe.

Ebenfalls laut Anleitung muss man nur den Stecker in die Steckdose stecken und schon leuchtet die Lampe. Dem ist aber nicht so und wir suchten eine Weile herum, bis wir den Powerknopf fanden, den man aber nicht drücken muss (da tut sich gar nichts), sondern nur leicht mit dem Finger berührt. Aber letztendlich wurde es Licht in unserem Wohnzimmer, wo ich alles aufgebaut hatte.



Den Moment zu erfassen, wo die Schale unter das Licht darf, war gar nicht einfach, denn die einzelnen Sorten keimten extrem unterschiedlich bis gar nicht (Koriander ist wohl nicht geeignet). Wir beleuchteten einfach ab dem dritten Tag, irgendwann muss es ja mal weitergehen.

LANGE DAUERTE ES

bis man an das Umsetzen in die Körbchen denken konnte, denn so wirklich wachsen wollten die Keimlinge nicht. Die Lampe funktionierte zwar bestens und immer automatisch im exakten Rhythmus, aber währen Basilikum und Paprika wenigstens halbwegs ein Wachstum mit Wurzelbildung zeigte, hatten die anderen Samen so gar keine große Lust.




In die Körbchen setzt man dann um, wenn sich nach unten Wurzeln mit ca. 1,5cm Länge gebildet haben. Da das nach drei Wochen immer noch nicht so ganz der Fall war, setzten wir die Pflänzchen etwas früher um - bis dahin blieben sie in der stets bis 2/3 Höhe gefüllten Schale.

Die Schwämmchen lassen sich leicht auseinander reissen und dann in die Körbchen schieben. In die große Schale kommt nun Wasser und zweierlei Nährlösung, wobei die Anleitung hier insgesamt 2 Liter Wasser angibt, das aber nicht ganz rein passt. Auch hier mussten wir daher etwas ungenauer vorgehen.

Da ich bei diesem doch sehr langsamen Wachstum etwas gefrustet war, startete ich nebenbei ein anderes Experiment: Basilikum ganz normal im Anzuchtöpfchen in Erde müsste doch auch von der Beleuchtung profitieren können. Und in der Tag gefiel es ihm dort besser, er keimte schneller und zeigte auch erheblich schnelleres Wachstum. Als Anzuchtleuchte für "normale" Aussaaten lässt sich der Klarstein-Garten also auf alle Fälle auch nutzen.


NACH KNAPP VIER WOCHEN

kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass das Gerät einwandfrei funktioniert, mich diese Art Garten aber bisher nicht so wirklich überzeugt und zwar aus mehreren Gründen:

1. es dauert eeewig. Okay, Klarstein gibt an, dass man die erste Ernte nach 25 bis 40 Tagen erhält und 40 Tage sind es ja nun noch nicht. Von daher braucht es wohl einfach noch ein wenig Geduld.

2. Ein Same pro Schwämmchen ist ein Witz. Mal ernsthaft, was soll man mit einem einzelnen Rucolablatt oder Schnittlauchhalm anfangen? Interessant wäre es bei der Paprikapflanze gewesen, die auch am besten wächst, aber die wird auf Dauer zu groß und was ich zuvor nicht wusste: man kann diese Pflanzen nicht in einen Topf umsetzen (wie ich es bei der Paprika eigentlich vorhatte), da sie Wasserwurzeln ausbilden und keine Erdwurzeln, die Wasserwurzeln aber in Erde verkümmern.


3. Auch so ist die Ausbeute eher mau. Wie gesagt funktionierte Koriander gar nicht. Von der Petersilie ging mir ein Blatt ein, bei Rucola seht ihr hier auf dem Bild einen großen Unterschied zwischen den beiden Pflänzchen (eines schön, das andere möchte ich nicht essen müssen). Die Paprika wächst super, die Peperoni ist ein kleiner Mickerling bis heute. Die beiden einzelnen Schnittlauchhälmchen habe ich gar nicht mehr umgesetzt, das war mir die Mühe nicht wert. Zudem hat mein Garten ja auch nur 9 Löcher für 9 Töpfchen, da musste ich mich entscheiden, was weg kann.

Grundsätzlich würde ich mal sagen: Experiment misslungen. Jetzt fahre ich aber erst einmal in Urlaub und dann starte ich einen neuen Versuch, dann aber mit mehreren Samen pro Schwämmchen und vielleicht auch mal mit Salat. Mal schauen, ob das besser klappt, bis jetzt bin ich noch ziemlich skeptisch.

Letztendlich muss einem sowieso klar sein, dass man mit so einem Garten kein absoluter Selbstversorger einer vier- oder fünfköpfigen Familie wird, aber etwas mehr hätte ich mir schon erwartet. Nun ja. noch ist nicht aller Tage Abend, aber mich würde trotzdem interessieren, was ihr ganz allgemein von solchen Gärten haltet und ob das was für euch wäre?

Liebe Grüße
Eure Kerstin

(Werbung wegen Markennennung)

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