Silk´n Sonic Clean Plus - nicht nur sauber, sondern rein

In den letzten Monaten habe ich immer wieder von diversen elektrischen Gesichtsreingungsbürsten gehört. Neugierig war ich ja schon, ob die tatsächlich so gut sind wie angepriesen und da ich mit keiner Art des Abschminkens bisher ganz zufrieden war, hätte mich so ein Gerät schon interessiert. Nur war ich auch skeptisch, ob das was für mich ist und die Geräte demnach zu teuer, falls dann doch nicht. Ich mag nämlich keine Gesichtspeelings und in diese Richtung geht so eine Bürste ja auch.
Manchmal hat man Glück und so stieß ich auf ein Testprojekt von hagelshop.de, einem Online-Shop für Haarprodukte, Styling und Beauty. Und nicht nur das, auch meine Bewerbung für den Test der Silk´n Sonic Clean Plus Schall-Gesichtsbürste wurde akzeptiert. So begann letzte Woche die große Tiefenreinigung.




WAS VERSPRICHT EIGENTLICH DER HERSTELLER?
Oder anders gesagt: was soll so eine Bürste eigentlich bewirken?
Zunächst einmal soll sie 6-mal besser reinigen als zum Beispiel ein Wattepad mit Make-Up-Remover oder Reinigungslotionen. In kürzester Zeit ist die höchstmöglichste Reinigung vollbracht. Außerdem soll die Sonic Clean Plus Porenbildung reduzieren, was ich so verstehe, dass Poren verfeinert werden. Die Haut fühlt sich angeblich weicher an und sieht frischer und strahlender aus, dabei entstehen keine Verletzungen an den gereinigten Stellen und die Bürste ist für alle Hauttypen geeignet. Sie beugt öligen Hautflächen, trockenen Hautstellen und Rötungen vor.
Das Gerät eignet sich für die Reinigung der Stirn, der Wangen, der Nase und des Kinns. Es verfügt über vier Einstellungen, die man mit dem mehrfachen Drücken der On/Off-Taste anwählt. Einstellung 1 vibriert leicht für eine sanfte Reinigung, 2 vibriert fester für Tiefenreinigung und effektives Peeling, 3 und 4 pulsieren leicht und fester für eine Gesichtsmassage zur Verbesserung der Elastizität der Haut und zur Öffnung der Poren & Tiefenreinigung.
Die kreisförmige Bürste fühlt sich auf der Hand angenehm weich an, es sind zwei Bürsten im Lieferumfang dabei. Die Bürste wird mit leichtem Druck aufgeklickt und mit etwas festerem Zug (ich hatte keine Probleme beim Abziehen) zum Reinigen entfernt – man spült sie einfach unter Wasser ab.
Das Gerät selber ist wasserresistent und kann unter der Dusche verwendet werden. Man sollte es aber nicht komplett in Wasser, zum Beispiel in ein gefülltes Waschbecken legen, das könnte die Elektronik im Inneren beschädigen. Die Ladeschale und das Gerät selber werden mit einem feuchten Lappen zur Reinigung abgewischt. Die Ladeschale ist nicht wasserbeständig und sollte nicht auf eine nasse Oberfläche gestellt werden.
Vor der ersten Anwendung musste ich die Bürste erst 16 Stunden aufladen. Dann kann es los gehen, das Gerät muss auch nicht immer in einer eingesteckten Ladestation aufbewahrt werden, sondern behält seine Akkuleistung bei hoher Leistung für 2 Stunden, bei niedriger für 2,5 Stunden. Wenn man überlegt, dass eine Anwendung empfohlene 60 Sekunden beträgt, kann man sich ausrechnen, dass man nicht allzu oft aufladen muss. Wer einen geeigneten Dauerstandplatz hat und nicht auf´s Energiesparen achten will, der kann die Bürste auch in der eingesteckten Ladestation aufbewahren, dies schadet dem Akku nicht.
Die Bedienungsanleitung ist sehr übersichtlich und verständlich geschrieben. Allerdings gibt es einen Punkt, der bei mir zu einem Missverständnis geführt hat. Es wird nämlich gesagt, dass die empfohlene Anwendungszeit pro Gesichtspartie – und nun werden in Klammer 5 Stück, nämlich Kinn, Nase, Stirn und beide Wangen – 30 Sekunden beträgt. Wenn mich meine Deutsch- und Mathematikkenntnisse nicht täuschen, sind das insgesamt 2 Minuten 30, was mir etwas lang vor kam. Aber als Gesichtsbürstenneuling glaubte ich mal, was da stand…
MEINE ERFAHRUNGEN
Für tatsächlich 2,5 Minuten fehlte mir aber zum Glück die Zeit. Ich war sehr überrascht, als sich das Gerät auf einmal von selber ausschaltete. Ich schaltete erneut ein und bearbeitete noch kurz die Stirn, die ich bis dahin noch nicht in der Mangel hatte. Gewählt hatte ich vorsichtshalber die leichte erste Stufe, ohne Reinigungscreme nur mit Wasser, da ich kein Make-Up getragen hatte. Das Ergebnis: die Bürste sah nicht wirklich verschmutzt aus, als hätte sie viel Dreck aus meinem Gesicht entfernt, dafür hatte ich Wangen als hätte das Rotbäckchen-Kind zu viel von seinem Saft getrunken. Es brannte auch leicht, angenehm war das jedenfalls nicht.
Ich frage auf der Facebookseite von Hagelshop nach, was es mit dem Ausschalten nach 60 Sekunden auf sich hätte, da in der Bedinungsanleitung dazu nichts zu finden war. Antwort bekam ich von einer Mittesterin, die mir erzählte, dass das ein 60-Sekunden-Timer wäre. In diversen Shops, die die Sonic Clean Plus vertreiben habe ich nun auch etwas zu diesem Timer gefunden und weiß nun auch, dass 60 Sekunden Anwendungszeit insgesamt angeraten sind, also nicht 30 Sekunden pro Gesichtspartie, sonder pro Gesichtshälfte. Sehr schön, dann mal weiter im Test.





ZWEITER VERSUCH
Am nächsten Tag war ich mit BB-Cream geschminkt und verwendete die Gesichtsreinigungsbürste zum Abschminken. Dazu nutzte ich nicht nur die angefeuchtete Bürste, sondern auch eine Reinigungscreme von Avène. Mit kreisenden Bewegungen der Sonic Clean Plus entfernte ich das Make Up, was tatsächlich sehr schnell und gründlich ging. Dabei verwendete ich erneut die sanfteste Stufe und drückte die Bürste nicht so fest wie am ersten Tag auf, um das Brennen der Wangen zu vermeiden. Anschließend kam eine reichhaltige Nachtcreme zum Einsatz.
Mit dem Abschminken war ich sehr zufrieden, den nun doch sehr verfärbten Bürstenaufsatz nahm ich ab und reinigte ihn unter fließendem Wasser. Natürlich bekommt man ihn nicht mehr rein weiß hin, aber doch sehr schnell und einfach sehr sauber. Leider spannten mir auch diesmal die Wangen ca. 20 Minuten lang, waren aber nicht mehr ganz so rot.

NACH EINER WOCHE
bin ich mit der Sonic Clean Plus teilweise zufrieden, aber nicht hundertprozentig überzeugt. Zum Abschminken finde ich die Bürste wirklich toll, da kann ich nicht meckern, auch wenn die Haut auf meinen Wangen jedesmal eine kurze Zeit lang spannt. Das muss nicht bei jeder Anwenderin so sein, ich persönlich möchte die Bürste dennoch nicht täglich anwenden, da ich denke, dass meine Haut damit zu sehr beansprucht wird. Ich muss dazu auch sagen, dass ich mit Peelings jeglicher Art bisher Probleme hatte und dieser Effekt bei mir nicht unbedingt allgemeingültig ist. Hin und wieder beim Abschminken gleichzeitig abgestorbene Hautschüppchen zu entfernen und die Blutzirkulation anzuregen tut aber sicher auch meiner Gesichtshaut gut. Vor allem auf der Stirn, die bei mir dazu neigt, etwas ölig zu sein, bemerke ich eine Verbesserung – sie wirkt reiner und matter. Insgesamt gesehen kann ich nicht behaupten, dass mein Gesicht frischer und strahlender aussieht, allerdings ist das wohl auch ein Effekt, der wenn dann eher langfristig eintritt.
Auf der Nase habe ich ziemlich große Poren, die sind nach einer Woche in keinster Weise verfeinert. Zudem neigen unterhalb der Nase rote, feine Äderchen dazu, durchzuscheinen, was dann wie gerötete Stellen aussieht. Hier habe ich das Gefühl, dass das derzeit mit der Anwendung der Bürste stärker geworden ist. Die Ausage „Für alle Hauttypen“ kann ich damit nur bedingt unterschreiben, Frauen mit Couperose sollten die Silk´n Clean vielleicht besser nicht anwenden.
Die pulsierenden Stufen empfinde ich für eine Gesichtsmassage als sehr angenehm. Die Schalltechnologie kannte ich bisher nur von Zahnbürsten, durch die höhere Frequenz sollen diese ja gründlicher reinigen, was ich bestätigen kann. Die Technologie ist hier wohl die gleiche und soll auch das Gleiche bewirken und selbst hartnäckige Verschmutzungen entfernen. Wobei ich sagen muss, dass mein Gesicht selten extrem hartnäckig verschmutzt ist, die Frage ist also, wie nötig so eine Technologie in Bezug auf das Gesicht ist.





FAZIT

Ich kann die Sonic Clean Plus durchaus empfehlen, allerdings mit Einschränkungen. Als Wellness-Gerät zur Gesichtsmassage und zum Entfernen von Make-Up finde ich sie ausgesprochen toll und absolut geeignet. Für die tägliche Anwendung ist sie aber für meinen Geschmack und auf meiner Haut zu heftig, ich bezweifle dass es der Haut meinen Wangen gut tut, wenn sie Abend für Abend eine Weile spannt. Außerdem muss ich mit der Anwendung unterhalb der Nase vorsichtig sein, möchte ich die Rötungen dort nicht verstärken.








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