MEINE ERSTEN BEIDEN WOCHEN MIT PUR-LIFE.DE

So ihr Lieben,

jetzt wird gesportelt ;-) Vielleicht seid ihr ja nach den ganzen allgemeinen Infos über das Online-Fitnessstudio pur-life.de schon gespannt, wie nun meine ganz persönlichen Erfahrungen damit aussehen.

Kommen wir zu allererst zum

ERNÄHRUNGSPLAN

Man kann sich ein persönliches Trainingsprogramm aufstellen lassen und dabei kann man wählen, ob man einen Ernährungsplan dabei wünscht oder nicht. Natürlich habe ich das ausprobiert und "mit Ernährungsplan" angeklickt. Bei der Abfrage einiger Daten kann man angeben, ob man sich normal oder vegetarisch ernährt, bestimmte Probleme wie Allergien oder Laktoseintoleranz kann man aber nicht angeben und die werden auch nicht berücksichtigt. Das finde ich etwas problematisch, auch wenn es mich persönlich nicht betrifft.

Mein Ernährungsplan für die erste Woche war etwas seltsam: jeden Morgen sollte ich "Rührei-Hotdog" essen, dabei handelt es sich um Rührei im Brötchen mit Frischkäse und Salat. Ich esse gerne mal ein Rührei, aber nicht täglich. Beim Klick auf "Mahlzeit wechseln" kann man sich für ein anderes Rezept entscheiden, in der ersten Woche hatte die Technik allerdings eine Macke und ich bekam irgendwann zu jeder Mahlzeit nur noch Rührei-Hotdog angeboten. In der zweiten Woche klappte es dann mit dem Wechsel, aber wirklich Appetit machten mir die wenigsten Vorschläge.

Und täglich grüßt der Rührei-Hotdog


Gut finde ich, dass zu jedem Rezept die Protein- und Fettmenge, sowie die Kalorienzahl angegeben ist. Leider ist das ganze Program extrem müslilastig und ich mag Müsli überhaupt nicht. Manchmal besteht mein Tagesplan aus Müsli, einem Quark mit Haferflocken und Früchten und einer Scheibe Pumpernickel mit Brot, dann wieder soll ich mit Eiweiß-Waffeln, Hähnchen mit Kartoffelkruste und Hackfleischauflauf dreimal am Tag kochen, was rein zeitlich absolut nicht möglich ist. Mir scheint, der Zufallsgenerator bestimmt meine Mahlzeiten und hat aus nicht allzu vielen Rezepten die Wahl.

Leider gibt es keine Rezeptedatenbank, die man auf eigene Faust durchsuchen könnte, um sich Rezepte zu wählen, auf die man wirklich Lust hat. Dass es für mich zudem nicht einfach ist, die Vorschläge so umzusetzen, dass ich für meine Männer nicht auch noch extra kochen muss ist leider meiner familiären Situation geschuldet und nichts, was pur-life ändern oder verbessern könnte. Wer den Ernährungsplan durchziehen möchte, der kann sich die Einkaufsliste dazu für heute, morgen, die ganze Woche oder die Woche darauf ausdrucken. Das ist eine tolle Sache, wie ich finde. Ich selber habe aber sämtliche Ernährungspläne verworfen und ernähre mich wie eh und je (ich bemühe mich sowieso, das so gesund, fettarm und zuckerreduziert wie möglich zu halten).

Für die erste Woche entschloß ich mich, mir mangels Wissens und Überblicks vorschlagen zu lassen, welche Kurse ich machen sollte und wählte ein

SPEZIALPROGRAMM

Dafür musste ich neben meiner Ernährungsgewohnheit weitere Daten in die Maske eingeben: will ich abnehmen, Muskeln aufbauen oder fitter werden (Letzteres!), bin ich männlich oder weiblich (eindeutig weiblich), mein Geburtsdatum und mein Gewicht (aber interessanterweise nicht meine Größe, was sagt das Gewicht denn dann aus?), wie oft ich trainieren möchte (von 3 - 5mal die Woche wählte ich 5) und wieviel Bewegung ich im Alltag habe (5 Stufen von kaum bis sehr viel). Hier stapelte ich etwas tiefer, ich habe zwar keinen Bürojob und bin im Haus bewegungstechnisch schon unterwegs, aber ich mache auch nicht explizit Sport. Lieber wollte ich weniger angeben, als später überfordert zu sein und klickte auf "kaum Bewegung".

Angeboten wurden mir daraufhin "pur-life special" und "5-tägiges Einsteigerprogramm": "Einsteiger" hört sich doch gut an, also entschied ich mich dafür.

MEHR FRUST ALS LUST

war das Ergebnis.



Rein technische gesehen gibt es keine Probleme. Die angeklickten Videos laufen – auch im Vollbildmodus – einwandfrei ab, die Bildqualität ist bestens. Ein kleines Problem habe ich mit der Selbstkontrolle, bei der man die eigene Kamera zu schalten und sich dann beim Trainieren selber beobachten kann (keine Angst, sonst sieht einen niemand, pur-life hat keinen Zugriff auf die Kamera). Mal abgesehen davon, dass man sich anfangs etwas komisch vorkommt gab es bei meiner Kamera minimale Verzögerungen bei der Abbildung der Bewegungen. Das brachte mich derart aus dem Rhythmus, dass ich die Selbstkontrolle wieder schloss. Zudem muss man ziemlich austarieren, wie weit man sich von der Kamera entfernt aufhält, um sich wirklich komplett zu sehen - was bei meinem kleinen, aber für fast alles ausreichenden Trainingsplatz im Schlafzimmer kaum möglich ist.

Selbstkontrolle - nur bedingt möglich


Soweit, so gut, aber das Programm... überforderte mich ehrlich gesagt. Ich mag wie gesagt schon mal keine 60-Minuten-Kurse, leider hatte ich ausschließlich solche erwischt. Am ersten Tag bei Bauch-Beine-Po machte ich nach 20 Minuten absolut schlapp und dabei waren wir immer noch erst beim Aufwärmen. Irritiert hat mich die Aussage von Trainer Manuel „Deshalb nennt man dieses Programm auch Fatburner“. Fatburner? Unten dran steht doch Bauch-Beine-Po? In der Tat (ich hab dann mal nachgeschaut) kamen ab ca. Minute 30 die typischen BBP-Übungen, auf die ich dann dankend verzichtete.


Andreas und seine Mannschaft

Am zweiten Tag sah ich mich bei "Straffe Arme" Trainer Andreas und einer Horde gestandener Mannsbilder gegenüber stehen - obwohl ich allein in meinem Zimmer war, fühlte ich mich irgendwie fehl am Platz. Es wurden Hanteln gebraucht, die ich schnell holte, bereits nach 12 Minuten brach ich allerdings mit verkrampften Nacken ab, das Programm war ideal für die muskelbepackten Hunnen, aber für mich Anfägerin viel zu schwer.

Und so ging es gerade weiter, ob nun mit Rückenfit oder Oberkörper-Conditioning... bei den meisten Videos wird angezeigt, auf welchem Level sich der Kurs bewegt und die mir angebotenen Kurse waren alle auf "Mittel" oder "Schwer". Nachdem ich mich im Fragebogen als Lusche geoutet hatte, hatte ich vor allem zum Thema "Einsteiger" eigentlich leichte erwartet -  "individuell" ist doch irgendwie was anderes in meinen Augen.

Mein "Trainingsraum"


Beendet man das Video, poppt ein Fenster auf, das das Erreichte dokumentiert. Wenn man will, kann man es mit der pur-life-Gemeinde oder auf Facebook teilen. Den Teufel werde ich tun, geht keinen was an, wie schnell ich schlapp gemacht habe *g* Aber immerhin bekomme ich gezeigt, dass ich 20 Minuten lang gepowert und dabei 156kcal verbrannt habe. Ist doch auch schon was.

WOCHE ZWEI

Wäre ich eine ganz normale Nutzerin, hätte ich nur diese 7 Tage zum Testen gehabt und pur-life wäre für mich erledigt gewesen. So aber konnte ich ja auch noch anderes ausprobieren: für die zweite Woche wollte ich mir meinen eigenen Trainingsplan erstellen.

Hierzu klickt man im eigenen Bereich auf „Erstelle einen eigenen Trainingsplan“ und bekommt daraufhin einen Kalender angezeigt.
Ganz oben findet man die Kategorien von „mit Hilfsmitteln“ über „Seniorenkurse“, „Abnehmen & Straffen“ bis hin zu „Tänzerisch“ eine große Auswahl an Richtungen, die man anklickt. Als nicht so sehr durchtrainierte Person wähle ich mal Einsteigerkurse, nun werden mir diverse Kursbereiche gezeigt: Fitnessgymnastik, Aerobic 50+, Easy Step, Pilates Einsteiger, Hatha-Yoga und und und…

Trainingsplan selber erstellen


Leider gibt es an dieser Stelle in den Kästchen keine weiteren Erläuterungen, um was genau es sich handelt und so ziehe ich einfach verschiedene Dinge aus der Überkategorie "Einsteigerkurse", die mich ansprechen auf die einzelnen Tage der nächsten Woche (am Wochenende gönne ich mir jetzt eine Trainingspause): Fitnessgymnastik, Yoga für Einsteiger, Body & Mind, Aerobic Einsteiger und Ganzkörpermobilisation stehen nun für Montag bis Freitag auf dem Programm. Nun noch auswählen, ob man einen Ernährungsplan dazu möchte (ich verzichte), speichern nicht vergessen und schon steht der Plan im eigenen Bereich.



Erfreulicherweise erhalte ich gleich am Montag einen Kurs mit dem Level „leicht“. Trainerin Birgit hat eine angenehme Stimme und die Übungen fordern, aber überfordern mich nicht. Schade nur, dass es natürlich mal wieder ein 60-Minuten-Kurs ist, der da abläuft, ich mich nach 30 Minuten absolut langweile und meine Gedanken schon wieder zu meinen Alltagsaufgaben abschweifen. Ich merke, Fitnessgymnastik ist nichts für mich, da sie zwar meinen Körper, aber nicht meinen Geist fordert. 


Am Dienstag gehe ich auf meine eigene Seite, um mit meinem eigenen Plan weiter zu machen, nur wird da leider nichts angezeigt. Ich mache mich auf die Suche, klicke auf Wochenplan und da ist er, wenn auch bei allen Videos 0 min. / 0kcal angezeigt werden. Ich klicke auf den für heute angesetzten Kurs „Yoga für Einsteiger“ und erhalte die Meldung „There is no recorded video“. Na klasse! Ich versuche das Video für morgen zu starten und tatsächlich läuft „Body & Mind“ mit 25 Minuten Dauer im einfachen Level an. Die Atem- und Entspannungsübungen im Liegen sind nicht schlecht, Manuel hat dazu die passende beruhigende Stimme (heute mal ohne Witze), lediglich die Musik im Hintergrund empfinde ich als leicht störend, weil es sich um eher abgehackte einzelne Töne statt um fließende und ruhige Melodien handelt. Insgesamt gesehen tut mir der Kurs aber gut und ist eine schöne Abwechslung zum üblichen Körpereinsatz bei den Sportkursen. 

Technikmacke beim Yogavideo


Es folgt zweimal Pilates mit Birgit, der erste Kurs mit mittlerem Level, 60 Minuten. 12 Minuten halte ich durch, es ist körperlich überhaupt kein Problem, aber ich langweile mich zu Tode. Pilates habe ich in meinem Leben zum ersten Mal gemacht, scheint nicht meins zu sein, aber der Kurs am nächsten Tag dauert nur 30 Minuten (endlich mal ein kurzer!), dort werden die einzelnen Übungen nicht ewig wiederholt und es ist nicht ganz so langweilig. 30 Minuten ziehe ich auch durch. Ich mag nicht schon wieder meckern, aber ich muss: wenn ich von Pilates null Ahnung habe und deswegen den Einsteigerkurs wähle, bringt es mir wenig, wenn die liebe Birgit
mir dauernd erzählt, dass ich mein „Powerhouse“ anspannen soll und es wieder suchen muss, wenn ich es verliere. Was bitte ist ein „Powerhouse“ und wie spanne ich das an? Da wird nichts erklärt und bei der 20. Wiederholung dieses (für mich albernen) Wortes bin ich langsam etwas genervt. Zumindest in Anfängerkursen sollten „Fachbegriffe“ doch erklärt werden.


Birgit und ihr Powerhouse

Am letzten Tag dieser Woche suche ich mir einen kurzen Yogakurs heraus, treffe auf den mir bereits bekannten "Sonnengruß" und freue mich, da ich diesen von früher her kenne und mir die Übung Spaß macht.

Wer noch nie Yoga, speziell den Sonnengruß gemacht hat, kommt mit der von Trainerin Linda einmal langsam ausgeführten Übung nicht zurecht, das reicht einfach nicht, um sich die Bewegungsabläufe einzuprägen. Ich selber habe mir einen Durchgang nach dem ersten erst einmal nur angesehen, um das wieder im Kopf zu haben. Dann funktionierte es recht gut, ich muss aber sagen, dass Linda das Ganze für meinen Geschmack zu schnell durchführt. Ich kam zwar in den Bewegungen mit, hatte aber extreme Schwierigkeiten, mich bei der Geschwindigkeit auch noch auf meinen Atem zu konzentrieren. Als ich ihr beim vorletzten Durchgang hinterher hechelte, habe ich mir prompt rechts seitlich am Oberschenkel etwas verzogen, da ich die Bewegungen nicht mehr wirklich kontrolliert ablaufen lassen konnte. Ich muss dazu sagen, dass ich relativ beweglich bin und mich als ehemalige Sportgymnastin durchaus korrekt zu bewegen weiß. Ein totaler Fitnessanfänger hat hier keine Chance. Ein Fitnesslevel ist hier nicht angegeben, Linda spricht von einem „einfachen Sonnengruß“ – einfach ist der in dem Tempo sicher nicht. 

THEMA MUSKELKATER

Im Forum der Konsumgöttinnen jubelte so manche Testerin über ihren Muskelkater und hatte dadurch das Gefühl "wirklich was getan" zu haben. Natürlich rechnete ich durchaus auch mit diesen bekannten Schmerzen, nachdem ich mich schon lange nicht mehr sportlich betätigt hatte. Dass ich aber in der ersten Woche richtig heftige Dauerschmerzen und nach ein paar Tagen sogar durch Muskelverspannungen eine beidseitige Intercostalneuralgie hatte (stechende Schmerzen vor allem beim Atmen, verursacht durch Muskelverkrampfungen, die Nervenentzündungen in den Rippenbögen auslösen) zeigte mir eindeutig eine Überforderung, die erst in der zweiten Woche mit leichterem Training besser wurde. 

Muskelkater ist zwar harmlos, weil die Mikro-Verletzungen der Muskeln ohne bleibende Schäden wieder ausheilen, allerdings ist er auch kein Grund zum Jubel: größere Schmerzen zeigen nicht, dass man was getan hat, sondern dass man zuviel getan hat.

MEIN FAZIT ZU DEN BEIDEN WOCHEN

Die erste Woche demotivierte mich zunächst, statt mich anzuspornen, da das vorgeschlagene Programm mich sichtlich überforderte. In der zweiten Woche wurde das mit dem selber zusammengestelltem Programm, das aber immer noch nicht wirklich eine individuelle Wahl bot besser, nur langweilte mich da so manches und perfekt war es immer noch nicht. Bis zu diesem Punkt konnte mich pur-life leider noch nicht überzeugen, geschweige denn begeistern.

Allerdings bleibt man als gewissenhafte Produkttesterin ja trotzdem am Ball, für diese Woche änderte ich das System, wie ich mit den Angeboten umgehe und siehe da... es wird immer besser :-)
Wie genau, das erfahrt ihr in der nächsten Woche, ich hoffe, ihr bleibt mit mir dran am Online-Training ;-)

Liebe Grüße
Eure Kerstin





 

 








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