Ein Gläschen in Ehren...
Bei den FürSie-Testern darf ich eines meiner liebsten
Produkte im Bereich Lebensmittel/Getränke testen: leckeren Wein J Drei verschiedene
Sorten werden hierfür von weinvorteil.de zur Verfügung gestellt, die ich euch
nach und nach vorstellen möchte.
Den Anfang macht ein Rotwein, der
CHATEAU LA TULIPE DE LA GARDE – BORDEAUX SUPERIEUR
Beim Bordeaux handelt es sich nicht um eine spezielle
Traubensorte, sondern um ein Weingebiet, dessen Weine typischerweise Cuvées,
also Weine aus zwei oder mehr Rebsorten sind. Chateau-Weine stammen aus Trauben
eines einzigen Weinguts. Ein Bordeaux Superieur AOC ist qualitatv hochwertiger
und lagerfähiger als ein Bordeaux AOC, der eher jung zu trinken ist.
Ich persönlich bin kein großer Fan von Bordeaux-Weinen,
da der größte Anteil im Normalfall aus Merlot-Trauben besteht. Ich mag trockene
Weine, Merlot ist mir allerdings meistens etwas zu stark und auch nicht so
weich wie zum Beispiel ein Cabernet Sauvignon. Außerdem sind wirklich gute
Bordeaux-Weine üblicherweise nicht ganz billig, da lagerfähige Sorten erst nach
zwei bis drei Jahren Kellerreife erst wirklich rund, weich und elegant werden.
Günstiger Bordeaux – zumindest die, die ich bisher probiert habe – sind mir
dagegen zu rauh. Ich war also sehr gespannt…
DER ERSTE EINDRUCK
Den Bordeaux Chateau La Tulipe testete ich zusammen mit
meinem Vater, der wie ich ein großer Weinliebhaber ist, im Gegensatz zu mir
Merlot- und Bordeauxweine aber favorisiert. Sollte mir dieser also nicht
schmecken, hätte ich einen Abnehmer. Dazu sollte es nicht kommen, soviel sei
jetzt schon gesagt.
Die Flasche entkorkte ich mit der idealen Temperatur von
ca. 17 Grad und goss einen guten Schluck für mich und ein volles Glas für
meinen Vater ein. „Was für eine wundervolle Farbe“, war mein erster Gedanke.
Sehr dunkel, auberginefarben schimmernd machte der Wein rein optisch einen sehr
samtigen Eindruck. Genauso beeindruckend war der Duft, fruchtig, rund, sehr
angenehm. Doch Optik, Duft und Geschmack müssen sich ja nicht unbedingt
gleichen, also setzte ich das Glas an… und war begeistert: was für ein
vollmundiger und dennoch feiner und weicher Tropfen. Ich behaupte nicht, exakte
und alle Aromen eines Weins zu erkennen (und ich denke, das können die
wenigsten von den Weintrinkern, die es behaupten), habe aber im Normalfall so
meine Assoziationen: dieser Bordeaux erinnert mich an Schokolade, eventuell mit
einer leichten Vanillenote. Das Fruchtige im Duft spiegelt sich dabei ebenfalls
wieder und lässt es meine Geschmacksnerven mit Kirschen verbinden.
Nach dem Gesichtsausdruck meines Vaters zu schließen, war
dieser genauso positiv beeindruckt und in der Tat meinte er, er würde den Rest
der Flasche nach Hause mitnehmen, wenn ich ihn nicht mögen würde. „Kannst du vergessen,“ so meine
Antwort. Einen so genussreichen Tropfen teile ich gerne beim gemeinsamen
Trinken, gebe ihn aber nicht weg und habe dann selber nichts mehr davon.
NACHGESCHAUT
Ganz bewusst hatte ich mich zuvor nicht über Einzelheiten
informiert, auch die Flasche hatte ich mir nicht genauer angeschaut, da ich
ganz unvoreingenommen an die Probe herangehen wollte. Nun waren wir aber
neugierig und studierten zunächst einmal das Etikett:
Wie angenommen besteht der Bordeaux La Tulipe hauptsächlich
aus Merlot-Trauben (85%), dazu kommen 10 % Cabernet Franc (eine Rebsorte mit
wenig Tanninen, damit sehr mild) und 5% Cabernet Sauvignon (meinem
Lieblingsrotwein). Bei 13 % Alkoholgehalt ist auch erklärt, warum der Wein so
vollmundig ist.
Billig kann so ein Wein nicht sein, darin waren wir uns
einig. Der Laptop musste also her und ich recherchierte bei weinvorteil.de den
Preis. Wie befürchtet übersteigt dieser meine Schmerzgrenze – ich bin zwar
davon überzeugt und habe die Erfahrung gemacht, dass ein Wein unter 5 Euro
nicht wirklich schmecken kann, die übliche Preisspanne, die zumindest für
meinen „Alltagswein“ gilt liegt zwischen 5 und 10 Euro, die ich selten
übersteige. In der Tat und wie befürchtet kostet der Bordeaux La Tulipe de la
Garde Superieur AOC mehr, nämlich 14,99 Euro für 0,75 Liter. Da er mich aber so
begeistert und überzeugt hat und ich für besondere Anlässe auch mal ein Auge
zudrücke und meine mir selbst gesetzte Grenze überschreite, werde ich ihn nicht
aus meinem Gedächtnis streichen.
DAS WEINGUT
Bevor ich zu meinem abschließend Fazit komme, möchte ich
euch noch ein paar Informationen über das Weingut geben, die ich bei
weinvorteil.de gefunden habe.
Die Weine vom Château La Tulipe de la Garde gehören zu
den besten Weinen der Bordeaux Region. Das Château liegt in der Nähe von Saint-Émilion,
inmitten seiner 15 ha Weingärten auf besten Böden. Der Eigentümer Ilja Gort hat
es 1994 gekauft und ist Winzer aus
Leidenschaft. Zusammen mit Michel Rolland, einem der besten Önologen der
Weinszene, fertigt er absolute TOP-Weine durch eine sorgfältige Lese per Hand
und Einhaltung höchster Qualitätsnormen. Viele seiner Weine sind wie auch der
getestete Bordeaux mehrfach prämiert.
Die Rebflächen des Château verteilen sich auf 30
Parzellen, deren Trauben separat vinifiziert werden, und sind zu 80% mit Merlot
bestockt, zu 15% mit Cabernet Sauvignon und zu 5% mit Cabernet Franc.
Robert Parker, der tonangebende amerikanische
'Wein-Advokat', beschreibt das Château de la Garde als 'umwerfend gut' und als
'das beste seiner Klasse'. (Entnommen der Webseite http://www.tulipe.de/)
SCHADE
Leider ist das Gute eben oft nicht billig. Dieser
Bordeaux ist seinen Preis aber sicher wert und nicht nur, weil er die Silbermedaille
beim Concours Macon 2012, die Silbermedaille bei der International Wine &
Spirit Competition 2012, Goldmedaille beim Concours de Bordeaux 2012 gewonnen,
sondern weil er einfach ausgesprochen gut schmeckt – ein wahrer Genuss!
Ein Problem gibt es aber leider, was mir eine Bestellung
schwer macht: ich würde mir zu dem Preis eben mal zwei oder allenfalls drei Fläschchen
gönnen. Im Gegensatz zu anderen
Weinversendern kann man bei weinvorteil.de allerdings keine Einzelflaschen,
sondern nur ganze Kartons bestellen. Das heißt beim Jahrgang 2008 6 Flaschen
oder gar nichts, beim 2010er geht es sogar nur ab 12 Flaschen. Der Jahrgang
2011, den ich zum Testen da hatte, ist im Shop gar nicht vorhanden, sollte er
nächstes Jahr zur Verfügung stehen, gibt es ihn sicher auch nur in
Zwölferschritten. Das ist schade, denn 90 bzw. 180 Euro auf einen Schlag für
ein paar Flaschen Wein der gleichen Sorte auszugeben ist mir dann doch etwas zu
heftig. Trotzdem reizt mich dieser Wein schon sehr und ich bin schwer am Überlegen,
ab 130 Euro ist der Versand kostenfrei und ich habe ja noch zwei Weine zum
Testen da. Außerdem ist der 2008er Jahrgang zwar jetzt trinkreif, aber
lagerfähig bis 2020. Da kann ich mir mit viel Selbstbeherrschung ein Fläschchen
im Jahr gönnen und er ist trotzdem bis dahin weg. Man wird sehen…
Unabhängig davon empfehle ich ihn allen die gerne
Bordeaux trinken und Liebhabern trockener und halbtrockener Rotweine im Allgemeinen. Zu Lamm, Rind, Wild oder würzigem Käse, aber
auch ganz einfach pur zum Genuss kann man damit absolut nichts falsch machen.
Auch Weintrinkern, die normalerweise eher weiße Weine bevorzugen kann ich den
Bordeaux ans Herz legen, gerade zu der kommenden Jahreszeit passt so ein
samtiger Tropfen mit Vanille- und Schokoladearomen doch hervorragend. 5 von 5 Sternen!
Das würde mir auch gefallen :-) Ich bin auch leidenschaftliche Weintrinkerin.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Mihaela
Es geht doch nichts über ein schönes Gläschen Wein, nicht wahr? :-) Das ist wirklich ein Test ganz nach meinem Geschmack, die beiden anderen muss ich noch probieren, bin leider noch nicht dazu gekommen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Kerstin